Cornwall war schon in der Bronzezeit (2200 bis 800 v. Chr.) eine wesentliche Quelle für Zinn in Europa. Das Metall wurde neben Kupfer für die Herstellung von Bronze benötigt. Zinn aus Cornwall wurde über Fernhandelswege bis in den Mittelmeerraum gehandelt. Bis Ende des 19. Jhdt. deckte Cornwall mehr als die Hälfte des weltweiten Zinnbedarfs ab. In Deutschland hatte das Zinn aus England auf dem Metallmarkt in Köln bis 1241 eine Monopolstellung. Zinnfunde und der aufblühende Erzabbau im Erzgebirge brachen das Monopol im 13. Jahrhundert. Neben Zinn wurde in Cornwall auch Kupfer und Ton abgebaut. Die Zechen lagen meist direkt an der Küste und ihre Stollen führten mehr als zwei Kilometer unter das Meer.
Cripplesease
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Die Botallack Mine liegt in der Nähe von Sant Just in Cornwall, England. Das Zinnbergwerk wurde direkt auf die Klippen des Cape Cornwall gebaut. Seine Stollen reichen bis über eine Meile unter den Atlantik. Erste Zinnförderungen fanden hier bereits im 17. Jahrhundert statt. Die Mine war bis 1895 aktiv. Verschiedene Versuche der Wiedereröffnung scheiterten und der Ort wurde schließlich 1914 ganz aufgegeben. Von der Mine sind heute noch die Ruinen einiger Gebäude, ein Fördergerüst, Schornsteine und die markanten Crown Engine Häuser erhalten geblieben, die direkt in die Klippen gebaut wurden (Foto).
TAGS: Industriekultur, Zechen, Bergbau, Zinnbergwerk, Zinnminen Cornwall
FOTO: Botallack Mine, Crown Engine Houses (18.09.2019, Der Landgraph) © Christian Twehues
Namen der Zeche | Schacht | Adresse | GPS | Gründung | Stilllegung |
---|---|---|---|---|---|
Botallack Mine / Crown Mine | Crown Engine Houses | Penzance TR19 7QQ, GB | 50.143041, -5.693046 | 17. Jhdt | 1895 |
Die Levant Mine in der Nähe von Sant Just liegt direkt an der Küste Cornwalls, etwa 10 km nordöstlich von Land's End. Die Hauptattraktion der Mine ist die originale Dampfmaschine aus dem Jahr 1840, die noch an Ort und Stelle als Touristenattraktion betrieben wird. Das Bergwerk wurde 1820 eröffnet und war bis 1930 in Betrieb. Der Schacht wurde bis auf eine Tiefe von 600 m abgeteuft. Die Stollen reichten von den Klippen bis zu 2,5 km unter das Meer, was dem Bergwerk den Beinamen "Mine unter dem Meer" verlieh. Auf dem Foto ist die ehemalige Förderhaspel zu sehen, die 1935 vom freiwilligen Helfern gerettet und restauriert wurde. Auf dem weiteren Gelände direkt an den Klippen befinden sich zahlreiche Ruinen der ehemaligen Gebäude der Levant Mine.
QUELLE: Wikipedia
TAGS: Industrie, Zechen in Cornwall, Zinnminen in Cornwall, Zinnbergbau
FOTO: Levant Mine (18.09.2019, Der Landgraph) © Christian Twehues
Namen der Zeche | Schacht | Adresse | GPS | Gründung | Stilllegung |
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Levant Mine | - |
Levant Rd, Pendeen, Trewellard, Penzance TR19 7SX, GB |
50.152117, -5.685419 | 1820 | 1963 |
Bereits im späten 18. Jahrhundert baute das Unternehmen Wheal an Giver (Cornish für "ein Stück Land besetzt von Gänsen") in der Umgebung der heutigen Geevor Mine zwischen Pendeen und Trewellard Kupfer und Zinn ab. Das Bergwerk wurde erst East Levant Mine, ab 1840 bis zu seiner Schließung im Jahr 1891 North Levant Mine genannt. Zur Jahrhundertwende wurde die Grube von Bergleuten aus Sant Just unter dem alten Namen Wheal Geevor wieder eröffnet. Die Bergleute waren aus Südafrika zurückgekehrt, wo gerade der Zweite Burenkrieg ausgebrochen war. Die Mine wurde 1904 von der West Australian Gold Field Company aufgekauft und in die Geevor Tin Mines Ltd umfirmiert. 1919 wurde der Abbau Richtung Küste vorangetrieben und der Viktoria Schacht (Foto) wurde bis auf 540 m Tiefe abgeteuft. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges bis in die frühen 1960er hatten die Geevor Tin Mine wie auch die South Crofty Mine in Pool Schwierigkeiten Kapital für neue Investitionen zu bekommen sowie erfahrende Bergleute zu rekrutieren. Beide Minen warben daher Bergleute aus Italien und Polen an. In den 1960ern arbeiteten 270 Bergmänner für die Geevor Mine. Der Abbau wurde erneut unter den Atlantik vorgetrieben, was allerdings durch ein Loch im Seeboden erschwert wurde. Das musste erst wieder geschlossen werden, bevor die alten Stollen aus den 1930er Jahren entwässert werden konnten.
Wie viele andere Zinnminen forderte der Zusammenbruch des Zinnpreises in den 1980ern seinen Tribut. Die Mine überlebte noch ein paar Jahre, musste dann aber doch 1990 schließen. 1991 wurden die Pumpen abgestellt und das Bergwerk geflutet. Die Anlage ist heute ein Museum. Das Maschinenhaus, die Kaue und die Zinnwäsche sind in den Hallen der ehemaligen Mine zu besichtigen. Ein alter Abwasserstollen wurde für Führungen unter Tage hergerichtet und kann ebenfalls besichtigt werden.
QUELLE: Wikipedia
TAGS: Industriekultur, Bergbau, Zinnminen in Cornwall
FOTO: Geevor Tin Mine, Victory Shaft (13.09.2019) © Christian Twehues
Namen der Zeche | Schacht | Adresse | GPS | Gründung | Stilllegung |
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Geevor Tin Mine | Victory Shaft |
Pendeen, Penzance TR19 7EW, GB |
50.151884, -5.676434 | 1911 | 1950 |
Das Maschinenhaus der Giew Mine, das 1874 direkt über dem 225 m tiefen Frank's Schacht erbaut wurde, liegt an der B3311 zwischen St Ives und Penzance. Die Zinnmine war bereits Mitte des 18. Jahrhunderts aktiv. Die Ruinen des Frank's Shaft sind Reste des östlichen Teils der Mine, es gab eine Reihe von weiteren Schächten. Giew Mine wurde 1908 von der St Ives Consolidated Mines Ltd übernommen und 1917 dann von der Thermo Electric Corporation. Als letzte aktive Zinnmine wurde Giew 1923 geschlossen.
QUELLEN: mindat.org, cornishmineimages.co.uk
TAGS: Industrie, Bergbau, Zechen in Cornwall
FOTO: Frank's Shaft Engine House, Giew Mine (10.09.2019) © Christian Twehues
Namen der Zeche | Schacht | Adresse | GPS | Gründung | Gebaut | Stilllegung |
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Giew Mine |
Frank's Shaft, Engine House |
B3311, Penzance TR20 8NF, GB |
50.182188, -5.502450 | Mitte 18. Jhdt. | 1871 | 1923 |
New Cook’s Kitchen wurde 1872 von der Cook’s Kitchen Mine (Tincroft, Cornwall) abgespalten und als eigenständiger Konzern weitergeführt. Die Mine liegt in direkter Nachbarschaft zur South Croft Mine in Pool, Cornwall. Von Beginn an hatte New Cook’s Kitchen mit fallenden Zinnpreisen am Weltmarkt zu kämpfen, die 1878 ihr Allzeit-Tief erreichten. Die Cook’s Kitchen Mine, die 1740 gegründet worden war und Mitte des 18. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Kupferminen der Welt gehörte, musste 1895 an die Tincroft Mines Gruppe verkauft werden. New Cook’s Kitchen wurde 1899 von South Croft aufgekauft. Der New Cook’s Kitchen Schacht in Pool, Cornwall wurde 1907 eröffnet. Das Stahlfördergerüst über dem New Cook’s Kitchen Schacht (s. Foto) wurde in den späten 1960ern errichtet. New Cook’s Kitchen war während der letzten Betriebsjahre bis zu seiner Schließung im Jahr 1988 der Hauptschacht der South Crofty Mine.
QUELLEN: mindat.org, Wikipedia
TAGS: Industriekultur, Zechen in Cornwall, Bergbau, Zinnminen Cornwall
FOTO: New Cook's Kitchen Mine (13.09.2019, Der Landgraph) © Christian Twehues
Namen der Zeche | Schacht | Adresse | GPS | Gründung | Stilllegung |
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New Cook's Kitchen Mine | New Cook's Kitchen Shaft |
Dudnance Ln, Pool, Redruth, GB |
50.222403, -5.275519 | 1872 | 1988 |
Die South Crofty Mine in Pool, England ist ein altes Zinn- und Kupferbergwerk. Bereits im Jahr 1592 wurde hier unter Tage Kupfer abgebaut. Die industrielle Produktion begann 1710. Das Kupfervorkommen befand sich nah unter der Oberfläche, so dass das Bergwerk über Jahrhunderte eine eher flache Grube war, die nicht tiefer als 40 m hinabreichte. 1822 wurde das Kupfererz durch ein neues Bergwerk East Wheal Crofty erschlossen. 1833 wurde South Crofty mit der East Wheal Crofty zusammengelegt. Die Abbautiefe lag zu der Zeit bei 80 Metern. Das Bergwerk wurde in den 1830ern substantiell ausgebaut und verbessert. 1863 wurden Teile des East Wheal Crofty Bergwerks verkauft. Nur South Crofty wurde weitergeführt, jetzt bereits bei einer Tiefe von 210 Metern. 1873 wurden umfangreiche Investitionen in neue Maschinen getätigt, was die Mine finanziell abhängig machte von den Zinnvorkommen, die in tieferen Teufen unterhalb der Kupferflöze entdeckt worden waren. 1880 waren die flachen Kupferreserven erschöpft und South Crofty förderte nur noch Zinn bis in Tiefen von 480 Metern. In den 1890er Jahren traf der Zusammenbruch des Zinnpreises die Mine stark. Zum einen direkt durch geringere Erlöse, zum zweiten durch die Stilllegung der benachbarten Zinnminen der Region, so dass South Crofty die Wasserhaltungskosten alleine tragen musste. Im Februar 1896 wurde der Abbau in South Crofty eingestellt und das Bergwerk geflutet.
Nachdem neue finanzielle Mittel gefunden worden waren, nahm die Mine ab 1899 allmählich wieder den Betrieb auf. Die benachbarte New-Cooks-Kitchen Mine wurde dazu gekauft. 1903 wurde der Robinsonschacht (oben in Bild) weiterverteuft. 1906 wurde die South Crofty Limited gegründet, die die Abbautiefe bis auf 575 Meter ausweitete. 1910 war die Mine profitabel und produzierte 60.000 Tonnen Zinn jährlich. Die folgenden 70 Jahre wurde South Crofty weiter ausgebaut und kaufte nach und nach benachbarte Minen auf. 1969 lag die Zinnproduktion bei 100.000 Tonnen. Neben Zinn wurden hier auch Wolframit und Arsen gewonnen. 1967 ging die South Crofty Ltd in die Siamese Tin Syndicate Ltd auf und wurde weiter ausgebaut. 1975 lag die Erzproduktion bei mehr als 200.000 Tonnen pro Jahr. Nachdem 1985 internationale Zinnabkommen kollabierten, brach der Zinnpreis auf den Weltmärkten drastisch ein. Rationalisierungen mit Abbau von Personal waren die direkte Folge. Ein leichter Anstieg des Zinnpreises ermöglichte noch das Überleben des Bergwerks bis in die 1990er. Nach erneutem Preisverfall musste das Bergwerk South Crofty dann aber im März 1998 schließen.
Die Anlage um den Robinson Schacht ist heute ein Besucherzentrum und Museum unter dem Titel "Heartlands". Zu sehen sind das ehemalige Fördergerüst des Robinsonschachts und das Maschinenhaus mit der originalen Pumpe aus dem Jahr 1854.
Im März 2001 wurde eine lokale Firma gegründet mit dem erklärten Ziel, die South Croft Mine wiederzueröffnen. Im selben Jahr begannen die Sanierungsarbeiten am New Cook’s Kitchen Feld, das 2003 für Besichtigungen wieder eröffnet wurde. Nach vielen Jahren wurde in 18 m Tiefe erstmals wieder Zinn gewonnen. 2007 wurde die Western United Mines Limited gegründet, die als Eigentümer die Mine betreiben sollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen 26 Mitarbeiter. Experten schätzten das Zinnvorkommen so hoch ein, dass die Mine noch 80 Jahre betrieben werden kann. In den Jahren zwischen 2002 und 2010 vervierfachte sich der Zinnpreis am Weltmarkt von $4.000/Tonne in 2002 auf $17.000/Tonne in 2010, so dass die Betreiber einen profitablen Betrieb in Aussicht stellen konnten. Die gesamte Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon war 2006 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden. 2012 forderte die UNESCO eine Unterbrechung der Wiederaufnahme des Betriebs. Der Western United Mines gelang es nicht, eine Finanzierung für die Wiedereröffnung sicherzustellen. Um die Anlagen zu schützen, wurde die Mine der lokalen Verwaltung unterstellt.
Im Oktober 2016 erwarb das kanadische Unternehmen Strongbow Exploration die Schürfrechte von der Behörde. Im Oktober 2017 wurde dem Unternehmen die Genehmigung erteilt, aufbereitetes Abwasser in den Red River zu leiten. Damit hat die Mine wieder die volle Betriebsgenehmigung. Anfang 2018 stand die Finanzierung für die Wasseraufbereitungsanlage. Der Zinnpreis ist inzwischen auf $20.000/Tonne gestiegen. Strongbow schätzt die Zinnreserven in der Mine auf 1,7 Mio. Tonnen. Sie planen den Betrieb innerhalb der nächsten 3 Jahre wieder aufnehmen zu können (Stand 2019).
QUELLE: Wikipedia
TAGS: Industrie, Zechen, Bergbau, Zechen in Cornwall
FOTO: Heartlands, South Crofty Mine (13.09.2019) © Christian Twehues
Namen der Zeche | Schacht | Adresse | GPS | Gründung | Stilllegung |
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South Crofty Mine | Robinson's Shaft |
Dudnance Ln, Pool TR15 3QY, GB |
50.224980, -5.271026 | 1592 | 1998 |