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Eine fotografische Reise durch die Geschichte der Stahl- und Kohleindustrie, Arbeitersiedlungen, Zechensiedlungen, Industriekultur, Fotografie, Der Landgraph
"Mutta, hol mich vonne Zeche.
Ich kann dat Schwatte nich mehr sehn!"
 

Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet


Industriekultur

 

Die zunehmende Industrialisierung des Ruhrgebiets zog immer mehr Menschen aus den ländlichen Regionen in die Städte. Um die dadurch entstandene Wohnungsnot zu mildern, wurden zahlreiche Arbeitersiedlungen gegründet, teils durch Genossenschaften, die eher gemeinnützige Ziele verfolgten, teils durch Unternehmer, die der Belegschaft ein attraktives Umfeld anbieten wollten, um die Arbeiter an sich zu binden.

 

 

 

Übersicht

Karte der Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet, Zechensiedlungen, Arbeitersiedlungen Duisburg, Arbeitersiedlungen Oberhausen, Arbeitersiedlungen Bottrop, Arbeitersiedlungen Essen, Arbeitersiedlungen Gelsenkirchen, Arbeitersiedlungen Dortmund
 

Die Arbeitersiedlungen im Ruhrrevier

 

 

Von Kamp-Lintfort bis Ahlen

 

 

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Arbeitersiedlungen in Kamp-Lintfort

 

1. Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich

Die Arbeitersiedlung Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort im Ruhrgebiet

Die Arbeitersiedlung wurde 1907 nach dem Vorbild einer englischen Gartenstadt für die Arbeiter der Zeche Friedrich-Heinrich gebaut. Die Siedlung mit einer Fläche von ca. 75 ha ist Bestandteil der Route Industriekultur.

 

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Arbeitersiedlungen in Moers

 

2. Siedlung Repelen

Die Arbeitersiedlung Repelen in der Kamperstraße in Moers im Ruhrgebiet

Die Siedlung Repelen befindet sich in Moers im Stadtteil Rheinkamp. Insgesamt 387 Wohneinheiten wurden hier in den Jahren 1930 bis 1936 für die Arbeiter der Zeche Pattberg errichtet.

 

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3. Kolonie Meerbeck

Die Kolonie Meerbeck in Moers im Ruhrgebiet

Die Kolonie Meerbeck wurde für die Bergleute der Zeche Rheinpreußen in Moers von 1904 bis 1907 gebaut. Eine zweite Bauphase folgte 1913. In der 105 ha großen Siedlung fanden 10.000 Menschen Platz. Zwischen 1980 und 1997 wurde ein Teil der Siedlung von der Stadt Moers gekauft und restauriert.

 

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Arbeitersiedlungen in Duisburg

 

4. Siedlung Johannenhof

Die Arbeitersiedlung Johannenhof in Duisburg im Ruhrgebiet

Die Siedlung Johannenhof entstand 1914 zwischen den beiden Duisburger Stadtteilen Hochheide und Homberg. Anfangs war Johannenhof als Siedlung für die Verwaltungsbeamten der Zeche Rheinpreußen geplant. Für die Bergleute war die Siedlung Rheinpreußen gedacht. Die Häuser wurden im bürgerlichen Stil, Neubarock und Neubiedermeier Stil errichtet. Als die Siedlung fertiggestellt wurde, war der Bergbau in der Region bereits im Rückgang, so dass auch besser gestellte Bergleute in der Siedlung aufgenommen wurden.

 

Die Siedlung besteht aus ca. 100 Häusern, die in symmetrischen Häuserreihen um einen rechteckigen zentralen Innenhof angeordnet sind. Mehrere Torhäuser bilden die Eingänge zur Siedlung. Die Häuser bestehen aus zwei, vier oder sechs Wohneinheiten mit je 80 m² Wohnfläche. Die Eckhäuser sind etwas geräumiger und bieten bis zu 120 m². Die Siedlung Johannenhof ist bis heute vollständig erhalten und steht seit 1979 unter Denkmalschutz. 

 

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5. Siedlung Rheinpreußen

Die Arbeitersiedlung Rheinpreußen in Duisburg im Ruhrgebiet

Die Siedlung Rheinpreußen wurde ab 1903 im Duisburger Stadtteil Hochheide für die Bergleute der Zeche Rheinpreußen gebaut. Sie sollte den Zuzug von Arbeitern aus Preußen, Schlesien, Österreich-Ungarn und den Niederlanden aufzunehmen. In den 1960ern wurden etwa 1200 Häuser für eine Neubausiedlung mit Hochhäusern ab­ge­ris­sen. Die restlichen 550 Häuser konnten nach Protesten der Bevölkerung in den 1970er Jahren verhindert werden. Die Siedlung steht mittlerweile unter Denkmalschutz und ist Teil der Route der Industriekultur.

 

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6. Siedlung Hüttenheim

Die Arbeitersiedlung Hüttenheim in Duisburg in Ruhrgebiet

Die Essener Blechwalzfabrik Schulz & Knaudt baute 1907 in Duisburg südlich von Angerhausen ein Stahlwerk. 1911 begann das Werk im Ortsteil Ehingen mit dem Bau einer Arbeitersiedlung für die Beschäftigten der Fabrik. Die Siedlung Hüttenheim war mit ca. 500 Wohnungen für je drei Familien geplant. Bereits im Oktober des gleichen Jahres war der erste Wohnblock bezugsfertig. 1912 und 1913 nahm die Siedlung 300 Familien auf. Bis 1940 wurde die Siedlung bis auf die heutige Größe ausgeweitet. Die Einwohnerzahl von Hüttenheim liegt heute bei ca. 3.500 Einwohnern.

 

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7. Siedlung Wehofen

Die Arbeitersiedlung Wehofen in Duisburg im Ruhrgebiet

Die Siedlung Wehofen wurde ab 1913 für die Bergleute der Zeche Wehofen, Teil der Gewerkschaft Deutscher Kaiser (später Friedrich Thyssen) im Stadtteil Duisburg-Walsum erbaut. Die Siedlung umfasste 877 Wohnungen für ca. 1500 Mitarbeiter der Zeche Wehofen, die bereits 1933 stillgelegt wurde. Die Siedlung steht heute unter Denkmalschutz, um den Charakter der ehemaligen Zechensiedlung zu erhalten. 

 

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8. Dichterviertel

Das Dichterviertel in Duisburg im Ruhrgebiet

Die Zeche Friedrich Thyssen baute von 1905 bis 1918 im Duisburger Stadtteil Obermarxloh eine Arbeitersiedlung für ihre Beschäftigten. Die Siedlung mit dem Namen Dichterviertel besteht aus 370 zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden.

 

Die Grundfläche ist in 25 unterschiedlich große Hofgevierte eingeteilt. In den Innenhöfen befanden sich Stallungen Wirtschafts- und Toilettengebäude, die noch bis in die 1950er Jahre genutzt wurden.

 

Der Name leitet sich von den zahlreich nach deutschen Dichtern benannten Straßen ab. Das Viertel wurde in den 1980er und 1990er Jahren grundlegend modernisiert. Die 1.685 Wohneinheiten bieten Unterkunft für etwa 6.000 Bewohner. Die Siedlung ist heute Teil der Route der Industriekultur. 

 

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Arbeitersiedlungen in Oberhausen

 

9. Siedlung Stemmersberg

Die Arbeitersiedlung Stemmersberg in Oberhausen im Ruhrgebiet

Ende des 19. Jahrhunderts zogen zahlreiche Bergleute in die Oberhausener Region, um in den neu gegründeten Zechen Osterfeld, Vondern, Sterkrade und Hugo zu arbeiten. Für die Unterbringung der Arbeitskräfte und ihrer Familien erbaute die Gutehoffnungshütte (GHH) zwischen 1898 und 1912 insgesamt 14 Arbeitersiedlungen mit 478 Häusern und 1732 Wohnungen. Mit 100 Häusern war die Siedlung Stemmersberg in Osterfeld eine der größeren unter ihnen. Die Siedlung bestand aus Klinkerbauten mit je 4 Wohneinheiten. Bis Ende 2002 wurden die Häuser von der Eigentümergesellschaft LEG umfassend modernisiert. Die Siedlung steht heute unter Denkmalschutz und ist Teil der Route Industriekultur.

 

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10. Siedlung Eisenheim

Die Arbeitersiedlung Eisenheim in Oberhausen im Ruhrgebiet

Die Siedlung Eisenheim wurde bereits 1846 durch die Gutehoffnungshütte für ihre Hüttenarbeiter errichtet. Sie ist damit einer der ältesten Arbeiterkolonien des Ruhrgebiets. Ab 1865 wurde die Siedlung für die Bergleute der Zeche Osterfeld aus­ge­wei­tet. Um 1900 lebten hier 1.200 Menschen in 51 Häusern. Die Siedlung wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Pläne, die gesamte Siedlung abzureißen und durch eine Neubausiedlung zu ersetzen, wurden Anfang der 1970er durch eine Bürgerinitiative verhindert. 1972 wurden die verbliebenen 38 Häuser gerettet und unter Denkmalschutz gestellt. Heute ist die Siedlung Eisenheim Bestandteil der Route der Industriekultur. Der besondere Flair der Siedlung wird deutlich, wenn man den Fußweg rechts der Berliner Straße nimmt, der durch die Hinterhöfe führt.

 

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11. Siedlung Ripshorster Straße

Die Arbeitersiedlung Ripshorster Straße in Oberhausen im Ruhrgebiet

Die Siedlung an der Ripshorster Straße entstand ab 1899 für die Beschäftigten der Gutehoffnungshütte. Die Backsteinhäuser besaßen je 4 Wohneinheiten. In den 1960er Jahren wurde der Abriss der gesamten Siedlung geplant und teilweise ab 1969 umgesetzt. 1980 wurde eine Bürgerinitiative ge­grün­det, um die Arbeiterkolonie zu erhalten. Nach jahrelangen Verhandlungen übernahm schließlich die Bewohner-Genossenschaft Riwetho eG den noch vorhandenen Gebäudebestand mit dem Ziel des langfristigen Erhalts der historischen Arbeiterkolonie. Gegenüber der Ripshorster Straße befindet sich das Kunstwerk Zauberlehrling, auch "tanzender Strommast" genannt.

 

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Arbeitersiedlungen in Bottrop

 

12. Siedlung Rheinbaben

Die Arbeitersiedlung Rheinbaben in Bottrop im Ruhrgebiet

Die Zeche Rheinbaben war bis 1967 aktiv. Rund um die Zeche auf dem Eigen in Bottrop wurden Häuser von Rheinbaben erbaut und ihren Mitarbeitern angeboten. In jedem Haus lebten 4 Familien. Je zwei Häuser bildeten eine Einheit. Das Foto zeigt ehemalige Rheinbabenhäuser in der Lieb­recht­straße, Ecke Nordring.

13. Gartenstadt Welheim

Die Gartenstadt Welheim in Bottrop im Ruhrgebiet

Die Gartenstadt Welheim ist ein östlicher Stadtteil in Bottrop. Sie wurde zwischen 1914 und 1923 für die Arbeiter der Zeche Vereinigte Welheim gebaut. Die relativ großen Häuser waren in kleine Wohneinheiten eingeteilt, einige nur 35 m² groß. Die Sied­lung lag zwischen zwei Industrieanlagen und wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurden viele Wohneinheiten zusammen­gelegt und die Wohnungen erhielten Bäder und Heizung. Heute ist die Siedlung Teil der Route der Industriekultur. Mit 650 Häusern und 2.700 Einwohnern zählt sie zu den größten Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet.

 

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Arbeitersiedlungen in Dorsten

 

14. Siedlung Fürst Leopold

Die Arbeitersiedlung Fürst Leopold in Dorsten im Ruhrgebiet

Die Siedlung Fürst Leopold in Dorsten-Hervest wurde von der gleichnamigen Zeche Fürst Leopold in unmittelbarer Nähe von 1912 bis 1920 erbaut. Die Siedlung besteht aus 720 Wohnungen in anderthalbgeschossigen Häusern. Im hinteren Bereich der Häuser befanden sich Gärten und Stallungen zur Selbstversorgung der Bergleute und ihrer Familien. Im Zentrum der Siedlung befindet sich der Brunnenhof, ein zentraler Marktplatz eingerahmt an drei Seiten von Häuserzeilen. In der südlichen Mitte steht der Uhrenturm, der heute mit seinen Durchfahrten als Tor zum Platz dient. Ein Teil der Siedlung wurde 1987 unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2004 ist die Siedlung Teil der Route der Industriekultur. 

 

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Arbeitersiedlungen in Gelsenkirchen

 

15. Siedlung Schüngelberg

Die Arbeitersiedlung Schüngelberg in Gelsenkirchen-Buer im Ruhrgebiet

Die Siedlung Schüngelberg liegt im Norden Gelsenkirchens im Stadtteil Buer in direkter Nachbarschaft der Halde Rungenberg. Sie wurde ab 1897 für die Bergleute der Zeche Hugo gebaut. 1989 wurde die Siedlung denkmalgerecht saniert. Siedlung Schüngelberg ist Teil der Route der Industriekultur. Auf dem Foto ist das imposante Tor zur Siedlung zu sehen. 

 

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16. Flöz Dickebank

Die Arbeitersiedlung Föz Dickebank in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet

Die Siedlung Flöz Dickebank in Gelsenkirchen wurde ab 1868 für die Arbeiter der Zechen Holland, Alma und Rheinelbe gebaut. In den 1970er Jahren formierte sich eine Bürgerinitiative unter den Bewohnern, um den geplanten Abriss der Siedlung zu verhindern. Der Widerstand war Ende der Siebziger erfolgreich. Die Siedlung blieb erhalten. Sie wurde ab 1979 modernisiert und steht seit 2008 unter Denkmalschutz. 

 

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Arbeitersiedlungen in Essen

 

17. Margarethenhöhe

Die Arbeitersiedlung Margarethenhöhe in Essen im Ruhrgebiet

Die Margrethenhöhe ist ein Stadtteil im Süden Essens, in der Nähe des Grugaparks. Die Gartenstadt wurde 1906 von Margarethe Krupp gestiftet und von 1906 bis 1938 erbaut. Ziel war es den Angestellten und Mitarbeitern des Krupp-Konzerns attraktive Wohnungsbedingungen zu schaffen und damit die Mitarbeiter an sich zu binden. Um die Kosten möglichst niedrig zu halten, gleichzeitig aber auch ein sehr abwechslungsreiches Stadtbild zu bekommen, wurden standardisierte Bausteine verwendet, die flexibel miteinander kombiniert werden konnten. Die Häuser sind dadurch sehr individuell gestaltet, dennoch hat das Viertel einen durchgehenden Charakter erhalten. Auch erhielten die Häuser von Anfang an Bäder und Öfen, was zu der Zeit schon sehr fortschrittlich war. In dem 115 ha großen Stadtteil gibt es heute über 900 Gebäude mit mehr als 3.000 Wohneinheiten. Der hier abgebildete Brückenkopf mit seinen Nebengebäuden bildete das Haupteingangstor zur Gartenstadt. Es war zugleich das erste Gebäude der Margarethenhöhe und diente in den ersten Jahren der Unterbringung der Bauleitung. Seit 1987 steht der gesamte Stadtteil unter Denkmalschutz der Stadt Essen. Die aufgelockerte Raumplanung mit offenen Plätzen und Grünflächen verleiht dem Stadtviertel einen dörflichen Charakter mitten in der Großstadt. Die Margarethenhöhe ist heute ein beliebtes Wohnviertel. Es heißt, es sei leichter dort eine Wohnung zu erben, als eine freie Wohnung zu finden.

 

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18. Siedlung Brandenbusch

Die Arbeitersiedlung Am Brandenbusch in Essen im Ruhrgebiet

Die Siedlung Brandenbusch wurde von 1885 bis 1914 in unmittelbarer Nähe zur Villa Hügel (1870-1873) für die Bediensteten der Familie Krupp errichtet. Die zweigeschossigen Häuser im Cottage-Stil besaßen Keller und Dachböden, aber anders als die Arbeitersiedlungen in der Nähe der Zechen und Fabriken keine Stallungen oder Lauben. Bis zu 600 Bedienstete der Familie Krupp wohnten in der Siedlung. Einzelne Gebäude der Siedlung stehen heute unter Denkmalschutz. 

 

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19. Altenhof II

Die Arbeitersiedlung Altenhof II in Essen im Ruhrgebiet

Zwischen 1893 und 1907 errichtete Friedrich Alfred Krupp, Sohn des Firmengründers Alfred Krupp, die Siedlung Altenhof für ehemalige Mitarbeiter der Gussstahlfabrik. Die Siedlung bestand aus 607 Wohneinheiten. Aufgrund des Neubaus des Alfried Krupp Krankenhauses in den 1980er Jahren sind von der Siedlung heute nur noch 5 Häuser am Hundackerweg erhalten.

 

Die Siedlung Altenhof II entstand in drei Bauabschnitten zwischen 1907 und 1938 auf der anderen Seite des Kruppschen Waldparks. Heute trennt die Autobahn A52 die beiden Stadtteile. Die Siedlung ist weitestgehend erhalten geblieben und größtenteils privatisiert. Sie steht seit 1991 unter Denkmalschutz.

 

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20. Siedlung Carl Funke

Die Arbeitersiedlung Carl Funke in Essen im Ruhrgebiet

Die Siedlung Carl Funke wurde 1900 bis 1901 am nördlichen Ufer des Baldeneysees für die Bergleute der Zeche Carl Funke gebaut. Die Siedlung bestand aus 20 Häusern für insgesamt 92 Familien. Sie besaßen jeweils Gärten und kleine Stallungen. Die Siedlung wurde 1987 unter Denk­mal­schutz gestellt.

 

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Arbeitersiedlungen in Bochum

 

21. Dahlhauser Heide

Die Arbeitersiedlung Dahlhauser Heide in Bochum-Hordel im Ruhrgebiet

Die Dahlhauser Heide ist eine Arbeitersiedlung, die vom Unternehmen Krupp in Bochum-Hordel zwischen 1906 und 1915 für die Beschäftigen der Zechen Hannover und Hannibal gebaut wurde. Die Siedlung besteht im Wesentlichen aus Zweifamilienhäusern im Heimatstil. Die tief heruntergezogenen Dächer und das Fachwerk erinnern an west­fälische Höfe. Die Häuser besaßen Stallungen und Nutzgärten. Der ausgedehnte Gemüseanbau der Bewohner verlieh dem Viertel schnell den Namen Kappeskolonie. Kappes steht für Kohl. Die Steigerhäuser waren zweigeschossig und mit mehr Komfort versehen. Die 6 Häuser lagen am zentralen Platz „Beamtenhof“. In der Siedlung gab es 339 Doppel­häuser mit mehr als 40 verschiedenen Typen. Insgesamt gab es 715 Wohneinheiten. Die geschwungenen Straßen, die zentrale Parkanlage, der zentrale Platz, sowie eigene Schulen und Kindergärten gaben der Siedlung den Charakter eines gewachsenen Dorfes. Die Siedlung wurde nie unter Denkmalschutz gestellt, allerdings wurde 1980 eine Gestaltungssatzung erlassen, die das Erscheinungsbild der Häuser schützt.

 

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Arbeitersiedlungen in Recklinghausen

 

22. Dreieck-Siedlung Hochlarmark

Die Dreieck-Siedlung Hochlarmark in Recklinghausen im Ruhrgebiet

Die Dreieck-Siedlung Hochlarmark ist eine Siedlung, die von 1901 bis 1907 für die Bergleute der Zeche Recklinghausen im Stadtteil Recklinghausen-Hochlarmark errich­tet wurde. Die Anordnung der Straßen in einem rechtwinkligen Dreieck gab der Siedlung ihren Namen. Im Zentrum befand sich ein freier Platz, der aber heute bebaut ist. In einem ersten Bauabschnitt von 1901 bis 1903 wurden 62 Vierfamilienhäuser mit zweieinhalb Ge­schos­sen gebaut. Große Gärten und Ställe erlaubten die Selbst­ver­sor­gung der Bergleute und ihrer Familien. 1907 folgten in einem zweiten Bauabschnitt 33 Gebäude für die Arbeiter und 3 für die Angestellten. In den 1970er Jahren wurde die Siedlung privatisiert. Obwohl nicht unter Denkmalschutz blieb der ursprüngliche Charakter der Siedlung bis heute unverändert erhalten.

 

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Arbeitersiedlungen in Herne

 

23. Siedlung Teutoburgia

Die Arbeitersiedlung Teutoburgia in Herne im Ruhrgebiet

Die Siedlung Teutoburgia in Herne entstand zeitgleich mit der Zeche Teutoburgia. Sie wurde vom Architekten Berndt im Stile einer englischen Gartenstadt mit Mehrfamilienhäusern, großen Freiflächen, Grünanlagen und Gärten entworfen. Zwischen 1909 und 1923 entstanden 136 Gebäude mit 459 Wohneinheiten. 20 verschiedene Hausformen für 2 oder 4 Familien, in Reihen- oder Blockbebauung boten über 1.400 Bewohnern Wohn­raum. Die Siedlung wurde im Zweiten Weltkrieg kaum beschädigt. Zwischen 1988 und 1998 wurde die Siedlung saniert und modernisiert. Die Siedlung Teutoburgia ist neben der Margarethenhöhe in Essen die am besten erhaltene und bedeutendste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet.

 

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Arbeitersiedlungen in Dortmund

 

24. Kolonie Landwehr

Die Kolonie Landwehr in Dortmund im Ruhrgebiet

Die Kolonie Landwehr in Dortmund Bövinghausen entstand als Mustersiedlung der Zeche Zollern. Wie die Zeche Zollern wurden auch die Gebäude der Kolonie Landwehr im Stil des Historismus erbaut, einen Baustil des späteren 19. und frühen 20. Jahrhundert, der Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte wieder aufnahm. Von 1898 bis 1904 entstanden im ersten Teil der Siedlung durch den Architekten Paul Knobbe acht Beamtenhäuser und 29 Wohnungen in stark individualisierter Gestaltung. Der zweite Teil der Siedlung wurde am Landwehrbach errichtet und umfasste 23 Arbeiter­häuser mit 87 Wohneinheiten. Diese hatten größere Grundstücke mit Nutzgärten und Stallungen für die Selbst­versorgung der Bergleute und ihrer Familien. Die Kolonie Landwehr wurde 1983 modernisiert und 2001 als Baudenkmal der Stadt Dortmund eingetragen. Die Siedlung, wie auch die Zeche Zollern sind Bestandteil der Route der Industriekultur.

 

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25. Alte Kolonie Eving

Die Alte Kolonie Eving in Dortmund im Ruhrgebiet

Die Alte Kolonie Eving wurde in den Jahren 1898 und 1899 von den Zechen Vereinigte Stein und Hardenberg gebaut, um Wohnraum für die verstärkt von auswärts angeworbenen Mitarbeiter zu bieten. Die Arbeitersiedlung bestand aus 76 Häusern mit 270 Wohneinheiten. Die Wohnungen waren mit fließendem Wasser und Heizung ausgestattet und hatten einen eigenen Eingang, sowie einen Stall und Gartenland zur Selbstversorgung der Familien der überwiegend aus ländlichen Gegenden in Osteuropa stammenden Bergleute. Eine Bürgerinitiative verhinderte in den 1970ern den Abriss des Viertels. Die Arbeitersiedlung blieb weitgehend erhalten und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Gut erhaltene Gebäudezeilen befinden sich in der Friesenstraße, der Körnerstraße oder am Nollendorfplatz.

 

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Arbeitersiedlungen in Derne

 

26. Müsersiedlung

Die Müsersiedlung in Derne im Ruhrgebiet

Die Müsersiedlung in Dortmund-Derne wurde ab 1903 für die Beschäftigten der Zeche Gneisenau erbaut. Im Laufe der 30-jährigen Bauzeit kamen verschiedene Baustile zum Einsatz. Der erste Bauabschnitt bis 1910 basiert auf dem Prinzip einer lockeren Gartenstadt. Die zweite Bauphase bis nach dem Ersten Weltkrieg ist durch eine höhere Baudichte und einen schlichten Baustil geprägt. Während der dritten Bauphase in den Zwanziger Jahren wurden vier Sechs-Familienhäuser gebaut. In den Dreißigern folgten Häuser mit sehr kleinen Wohnungen. Die Müsersieldung ist Teil der Route der Industriekultur. Einige Gebäude sind denkmal­geschützt.

 

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Arbeitersiedlungen in Lünen

 

27. Siedlung Ziethenstraße

Die Arbeitersiedlung Ziethenstraße in Lünen im Ruhrgebiet

Die Siedlung Ziethenstraße wurde 1898 für die Bergleute der Zeche Preußen in Lünen gebaut. Die Zechensiedlung umfasst 52 Häuser, in denen jeweils 3 Familien wohnten. Die Siedlung ist charakterisiert durch großen Gärten und parkähnliche Baumreihen. 1989 wurde die Siedlung durch den Eigentümer, die Landes­entwick­lungs­gesell­schaft NRW, modernisiert. Sie steht unter Denkmalschutz. Seit 2004 wird die Siedlung privatisiert.

 

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28. Siedlung Am Kanal

Die Arbeitersiedlung Am Kanal in Lünen im Ruhrgebiet

Die Siedlung Am Kanal wurde zwischen 1921 und 1922 im Lüner Ortsteil Osterfeld erbaut. Sie war beiderseits des Datteln-Hamm-Kanals für die Bergleute der Zechen Victoria, Preußen und Gneisenau mit über 700 Wohneinheiten geplant und einer umfassenden Infrastruktur mit öffentlichen Einrichtungen und Sport- und Erholungseinrichtungen. Aufgrund der Inflation in den 1920ern wurde aber nur der Bauabschnitt auf der Nordseite des Kanals gebaut. Der südliche Bereich wurde nicht mehr realisiert. Den Eingang zur Siedlung bildet das Torhaus, das heute unter Denkmalschutz steht.

 

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29. Victoria-Siedlung

Die Victoria-Siedlung in Lünen im Ruhrgebiet

Die Victoria-Siedlung liegt im Norden Lünens. Sie wurde zwischen 1909 und 1912 für die Bergleute der Zeche Victoria gebaut. Die Siedlung wurde als Gartenstadt konzipiert. Sie ist charakterisiert durch eine Mischbebauung aus Wohnblocks und Reihenhäusern, aufgelockert durch verschiedene architektonische Elemente. Gaststätten, Ein­kaufs­mög­lich­keiten, und Wohl­fahrts­ein­rich­tungen wurden in die Siedlung integriert. Sie steht heute unter Denk­mal­schutz.

 

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Arbeitersiedlungen in Hamm

 

30. Siedlung Vogelsang

Die Arbeitersiedlung Vogelsang in Hamm im Ruhrgebiet

Die Siedlung Vogelsang in Hamm entstand als letzte von drei Arbeiterkolonien der Zeche Sachsen. Sie wurde von 1920 bis 1921 zwischen der Alten Kolonie (1912-1914) und Neuen Kolonie (1916-1920) errichtet. Die beiden älteren Kolonien sind seit der Privatisierung durch den individuellen Stil der Besitzer geprägt. Die Siedlung Vogelsang dagegen hat ihren ursprünglichen Charakter einer geschlossenen Arbei­ter­siedlung weitestgehend erhalten. Vogelsang besteht aus 200 Wohnungen in größeren Baueinheiten. Die Gärten wurden getrennt von den Häusern angelegt, was ungewöhnlich ist für Zechensiedlungen der damaligen Zeit. Die Siedlung Vogelsang ist Bestandteil der Route der Industriekultur.

 

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Arbeitersiedlungen in Ahlen

 

31. Zechensiedlung Neustadt

Die Zechensiedlung Neustadt in Ahlen im Ruhrgebiet

Kurz nach der Gründung der Zeche Westfalen wurde ab September 1911 mit dem Bau der Zechensiedlung "Neustadt" begonnen. Der aufgelockerte moderne Gartenstadt-Stil sollte Arbeiter nach Ahlen locken, die dringend von der aufstrebenden Zeche gesucht wurden. Der Bau der Siedlung zog sich bis in die Mitte der 1920er Jahre. Insgesamt wurden 1.094 Arbeiter- und 117 Beamtenwohnungen gebaut. Die Siedlung war auf die Zeche Westfalen und die heute nicht mehr vorhandene Kokerei ausgerichtet. Die Häuser der Siedlung besaßen innenliegende Gärten, die zur Selbstversorgung der Bergleute diente. Die Siedlung steht unter Denkmalschutz und wurde ab 1991 in mehreren Abschnitten modernisiert.

 

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Quellenverzeichnis