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Burgen und Schlösser im Ruhrgebiet


Architekturfotografie

 

 

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Übersicht

Burgen und Schlösser im Ruhrgebiet, Karte Burgen und Schlösser
 

Burgen & Schlösser im Ruhrgebiet

 

1. Schloss Oberhausen

Schloss Oberhausen im Ruhrgebiet
 

Im späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert wurde in Oberhausen ein befestigter Rittersitz "Oberhaus" (auch Overhuysen) gebaut. Die Wasserburg lag am Ufer der Emscher, etwa 200 m vom Standort des heutigen Schlosses entfernt. Das Schloss Oberhausen war Namensgeber für den 1846 in der Nähe errichteten Bahnhof und für die spätere Stadt Oberhausen.

 

Die kleine Burg war aus Fachwerk errichtet und von einem breiten Wassergraben umgeben. 1443 ist der Verkauf der Burg an die Familie von der Hoven beurkundet. Diese verkauften sie 1615 an Conrad von Boenen, der das Oberhaus aber nicht selbst bewohnte. Das Gebäude war nach der Plünderung spanischer Truppen im Jahr 1598 nur notdürftig instand gesetzt worden und befand sich Mitte des 17. Jahrhunderts nach einer weiteren Plünderung durch hessische Truppen während des Dreißigjährigen Krieges in sehr schlechtem Zustand. In den 1790 Jahren ließ der Rentmeister Bertram Philip Greve neben der mittlerweile in Trümmern liegenden Burg ein neues Wohn- und Wirtshaus errichten. Die Reste der Burg wurden 1791 abgebrochen und für den Neubau wiederverwendet.

 

1801 machte Maximilian Friedrich von Boenen das Oberhaus zu seinem Familiensitz. Von 1804 bis 1818 ließ er das heutige Schloss Oberhausen bauen. Das Wohn- und Wirtshaus aus den 1790er Jahren wurde zu dem klassischen Herrenhaus in der heutigen Form ausgebaut. Nach dem Tod der Schlossherren blieb das Schloss ab 1858 ungenutzt. 1896 kaufte die Stadt Oberhausen das Gelände um das Schloss herum und wandelte es zu einem Schlossgarten um. Der Kaisergarten ist heute eine viel besuchte öffentliche Parkanlage der Stadt Oberhausen. Das Schloss ging 1911 ebenfalls an die Stadt Oberhausen. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude schwer beschädigt. Es dauerte bis 1953, bis die Kriegsschäden beseitigt waren. Das Herrenhaus aber war mittlerweile so marode, dass es abgerissen und 1958/1959 nach Originalplänen neu aufgebaut werden musste.

 

Das Hauptgebäude wurde 1996 umfassend saniert und für das Museum umgebaut. Der Glasanbau "die Vitrine" stammt aus diesem Umbau. Heute sind neben dem Kunstmuseum eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus, ein Trausaal des Standesamts und ein Café/Restaurant untergebracht. Im Schlosshof finden im Sommer Veranstaltungen statt.

 

Steckbrief
NAME: Schloss Oberhausen WEBSITE: -
TYP: Wasserburg, Klassizismus URSPRUNG: spätes 12. / frühes 13. Jhdt (Wasserburg)
ADRESSE: Konrad-Adenauer-Allee 48, 46049 Oberhausen BAUZEIT: 1804-1818
GPS: 51.492235, 6.860263 BESICHTIGUNG: ja, Öffnungszeiten
ZUSTAND: erhalten PARKANLAGE: ja, öffentlich

 

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2. Burg Vondern

Burg Vondern in Oberhausen im Ruhrgebiet
 

Burg Vondern wurde 1266 erstmalig urkundlich erwähnt als ländlicher Wohnsitz der Herren de Vondere. Der Name leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen ab und bedeutet "schmaler Steg". 1401 wurde erstmals eine Burg erwähnt. Die Vorburg wurde um das Jahr 1520 erbaut. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wechselte die Burg mehrfach den Besitzer. 1799 erbte die Familie Droste zu Vischering die Anlage. 1937 ging die Burg in den Besitz des preußischen Staats über. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Stadt Oberhausen die Burganlage. Die Stadt sowie der Förderverein Burg Vondern eV ließen die Burg bis 1995 umfassend sanieren. Im Herrenhaus werden regelmäßig Ausstellungen und Konzerte veranstaltet. Das Obergeschoss wird für Trauungen genutzt. Die Vorburg beherbergt ein Museum.

 

Steckbrief
NAME: Burg Vondern WEBSITE: burg-vondern.de
TYP: Niederungsburg, Gotik URSPRUNG: 1266
ADRESSE: Arminstraße 65, 46117 Oberhausen BAUZEIT: vor 1401
GPS: 51.498783, 6.906764 BESICHTIGUNG: ja, Do 16-18:00
ZUSTAND: erhalten PARKANLAGE: ja, öffentlich

 

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3. Schloss Horst

Schloss Horst in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet
 

Die Ursprünge von Schloss Horst in Gelsenkirchen gehen auf das späte 12. Jahrhundert zurück. Auf den Überresten einer früheren Hofstelle wurde eine Motte auf einem 2 Meter hohen und 40 Meter breiten Erdhügel aufgebaut. Eine erste Burganlage wurde ab 1547 gebaut, brannte aber 1554 vollständig ab. Im selben Jahr begannen die Arbeiten an gleicher Stelle ein Schloss im Stile der Renaissance zu erbauen. Die Bauarbeiten an dem quadratischen Schloss mit vier Ecktürmen dauerten bis 1573.

 

Der weiche Untergrund und unzureichende Fundamente führten zu einem beschleunigten Verfall des Schlosses. 1850 war von der imposanten Anlage nur noch ein kleiner Teil erhalten. Ende des 20. Jahrhunderts konnten durch den Einsatz eines Fördervereins die Überreste gerettet werden. Im Schloss Horst sind heute ein Kulturzentrum und das Standesamt der Stadt Gelsenkirchen untergebracht.

 

Steckbrief
NAME: Schloss Horst WEBSITE: schloss-horst.de
TYP: Wasserschloss, Renaissance URSPRUNG: 12. Jhdt (Motte)
ADRESSE: Turfstraße 22, 45899 Gelsenkirchen BAUZEIT: 1554-1573
GPS: 51.536370, 7.026313 BESICHTIGUNG: ja, Öffnungszeiten
ZUSTAND: wenig erhalten PARKANLAGE: ja, öffentlich

 

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4. Schloss Cappenberg

Schloss Cappenberg in Selm im Ruhrgebiet
 

Die Grafen von Cappenberg hatten im 11. Jhdt ihren Sitz auf der Burg Cappenberg in Selm im Kreis Unna. Archäologen datieren die Ursprünge der Burg auf das 9. bis 11. Jhdt. Im Zuge der Investiturkriege griffen Graf Gottfried von Cappenberg und sein Bruder Otto 1121 die Stadt Münster an, zerstörten einen großen Teil der Stadt und setzen den Dom in Brand. Um einer Strafe wegen Landfriedensbruchs zu entgehen, übergab Graf Gottfried seinen Besitz dem Orden von Prémontré und zog in ein Kloster. Später, nach Beilegung des Investiturstreits durch das Wormser Konkordat 1122, kehrte Gottfried zurück und gründete auf dem Cappenberg das erste Pämonstratenstift auf deutschem Boden. Die romanische Stiftskirche stammt aus dem Jahr 1148. In unmittelbarer Nähe gründete Gottfried ein Frauenkloster, das aber später im 14. Jhdt aufgegeben wurde. Der Männerstift auf Cappenberg war wirtschaftlich sehr erfolgreich. Bei der Aufgabe des Klosters Anfang des 19. Jhdts besaß Kloster Cappenberg über 7000 Morgen Land und 240 Höfe im Münsterland.

 

Im Laufe der Jahrhunderte verfielen einige Teile des Klosters. Andere Gebäude wurden im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zerstört. Ende des 17. Jhdt begann ein umfassender Neubau als Dreiflügelanlage im Stil des Barock. Das Schloss wurde 1728 fertiggestellt.

 

1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgelöst und zum Besitz des preußischen Staats. 1816 erwarb der ehemalige Staatsminister Karl Freiherr vom und zum Stein das Schloss. Durch Erbfolge gelangte das Schloss in den Besitz der Grafen von Kanitz, den heutigen Eigentümern der Anlage. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Kunstwerke u.a. aus dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund auf Cappenberg eingelagert, um sie vor den Bombenangriffen der Alliierten zu schützen. 1899 wurde auf dem Schlossgelände ein 25m hoher Wasserturm errichtet.

 

1985 mietete der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Schloss für 30 Jahre an und eröffnete ein Museum. 2015 wurde der Mietvertrag für weitere 20 Jahre erneuert. Schloss Cappenberg kann besichtigt werden. Es ist Teil der Route der Industriekultur.

 

Steckbrief
NAME: Schloss Cappenberg WEBSITE: -
TYP: Kloster, Barock URSPRUNG: 9.-11. Jhdt
ADRESSE: Schloßberg, 59379 Selm BAUZEIT: Ende 17. Jhdt
GPS: 51.650766, 7.539067 BESICHTIGUNG: ja, Öffnungszeiten
ZUSTAND: erhalten PARKANLAGE: ja, öffentlich

 

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