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Die Ursprünge der Burg Anholt im gleichnamigen Stadtteil von Isselburg gehen auf einen Wehrbau aus dem 12. Jahrhundert zurück. Für das Jahr 1169 ist ein Herr von Zuylen in Anholt als Lehnsmann des Bischofs von Utrecht urkundlich erwähnt. Es wird angenommen, dass die Wasserburg bereits zu diesem Zeitpunkt als Schutz des Bistums existierte. Die Burganlage bestand aus dem fast elf Meter breiten Dicken Turm, sowie aus einem kleinen Wohnhaus und einem Mauerring.
Im 14. Jahrhundert wurde die Burg umgebaut und auf die heutige Größe erweitert. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage an der West- und Nordseite um Wohngebäude ergänzt. Um 1700 wurde die Wasserburg zu einem Schloss im Stil des Barocks umgebaut. Die Parkanlage mit weitläufigen Gärten nach französischem Vorbild stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Burg Anholt wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und musste umfassend saniert werden. Viele Teile der Anlage wurden nach dem Wiederaufbau der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Burg beherbergt heute ein Hotel mit Restaurant und einen Golfclub. Hauptburg und Parkanlage können besichtigt werden.
QUELLEN: Wikipedia
TAGS: Architekturfotografie, Burg Anholt, Burgen und Schlösser, NRW, Burgen Münsterland
FOTO: Burg Anholt (7.05.2021, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Anholt | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserburg, Barock | URSPRUNG: | vor 1169 |
ADRESSE: | Schloß 1, 46419 Isselburg | BAUZEIT: | 14. Jhdt Ausweitung auf heutige Größe |
GPS: | 51.844507, 6.426466 | BESICHTIGUNG: | ja, Öffnungszeiten |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, Öffnungszeiten |
Im Werdener Heberegister von 889 wird die Flachsiedlung Hrothusfeld (gerodetes Feld) erstmals urkundlich erwähnt. Ausgrabungen datierten eine Turmhügelburg mit Wassergraben auf das Jahr 1117, die auf die Flachsiedlung errichtet wurde. 1166 bis 1173 wird Rabado von dem Berge als Burgherr genannt. Um 1259 brannte die hölzerne Anlage ab und wurde nicht wieder aufgebaut.
Um 1380 erbaute Byter von Raesfeld eine neue zweigeschossige Burg mit zwei Ecktürmen. 1597 brannte der Dachstuhl ab. Alexander I. von Velen ließ daraufhin die Burg von 1604 bis 1606 neu aufbauen. Ab 1643 wurde die Burg von Alexander II. von Velen zu einem Residenzschloss im Stil der Renaissance ausgebaut. Drei neue Flügel schlossen mit dem alten Herrenhaus einen rechtwinkligen Innenhof ein. Die Vorburg war 1648, die Oberburg 1653 fertiggestellt.
Im 18. und 19. Jahrhundert verfiel das Schloss stark und wurde zwischen 1922 und 1932 renoviert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Schloss Raesfeld als Garnison für die Wehrmacht genutzt. Nach dem Krieg diente es bis März 1946 als Kriegsgefangenenlager, später als Notunterkunft für Ostvertriebene und die Raesfelder Volksschule. Von 1950 bis 1951 wurden die Kriegsschäden vom Handwerksverein Raesfeld e. V. beseitigt, die das Schlos bereits 1942 erworben hatten.
Seit 1952 ist Schloss Raesfeld Sitz der staatlich anerkannten Weiterbildungseinrichtung 'Akademie des Handwerks' für die Ausbildung der Fach- und Führungskräfte des Handwerks. Bis 1957 wurde das Innere des Schlosses für die Weiterbildung saniert und umgestaltet. Wände wurde entfernt, neue Fenster im Nordflügel durchgebrochen, ein Küchentrakt für die Schlossgastronomie angebaut und der Treppenaufgang im Innenhof umgebaut. Der Kulturkreis Schloß Raesfeld e. V. nutzt den Rittersaal für Konzerte und Vorlesungen. 2022 kaufte die Gemeinde Raesfeld weite Teile des Schlosses.
QUELLEN: raesfeld.de, Wikipedia
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Schloss Raesfeld, NRW, Herrenhäuser Münsterland, Schlösser Münsterland
FOTO: Schloss Raesfeld (20.03.2022, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Raesfeld | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Renaissance | URSPRUNG: | um 1117 |
ADRESSE: | Freiheit 25-27, 46348 Raesfeld | BAUZEIT: | 1604-1606 |
GPS: | 51.763773, 6.827143 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, offen |
Burg Oeding wird erstmals im Jahr 1353 urkundlich erwähnt. Johann von Bermentvelde verkaufte den Hof Oeding mit Mühle und Burg an Bischof Ludwig II. von Münster. Der Bischof belehnte ihn mit der Anlage. Die Burg war vermutlich eine Motte (Turmburg). Um 1371 eroberte der Münsteraner Bischof Florenz von Wevelinghoven die Burg im Rahmen einer Fehde mit aufständischen Rittern, ließ sie schleifen und übergab die Reste als Lehen an Johann von Gemen. Dieser errichtete bald danach an derselben Stelle eine rechteckige Wasserburg. Er legte auch eine Burgfreiheit an, aus der später der Ort Oeding entstand. Der bis heute erhaltene Burgturm wurde in der 2. Hälfte des 15. Jhdts gebaut.
Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wechselte der Besitzer mehrfach. 1554 wurde Burg Oeding aus dem Lehen des Bischofs freigekauft. 1854 wurden die Gräben zugeschüttet und die Gebäude bis auf den Burgturm abgerissen. 1859 erwarb die Familie Pass den Burgturm, in deren Eigentum er heute noch ist. 1979 wurde der Turm restauriert. Von der Burg Oeding sind bis heute nur der Turm und Teile des historischen Gewölbes erhalten, beide in ein Hotel und Restaurant eingebunden.
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Burgturm Oeding, Burgen Münsterland, Schlösser Münsterland
FOTO: Burgturm Oeding (4.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burgturm Oeding | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserburg, Gotik | URSPRUNG: | vor 1353 |
ADRESSE: | Burgplatz 1, 46354 Südlohn | BAUZEIT: | 1371/72 |
GPS: | 51.933123, 6.811213 | BESICHTIGUNG: | Restaurant |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Das Haus Lohn in Südlohn wird erstmals 1357 urkundlich erwähnt. Als Besitzer wird Dietrich von Dornoke oder Dornick gt. Loneken genannt. Vermutlich entstammte er einem Nebenzweig der Edelherren von Lohn, einer Adelsfamilie aus dem Westmünsterland, deren Herrschaftsgebiet sich von Gescher bis Hengelo erstreckte, das zu dieser Zeit innerhalb der Westgrenze des Bistums Münster lag. Der 1252 erwähnte Hof Sutlon war vermutlich eine Vorgängeranlage der Burg Lohn, die im 14. Jhdt entstand. Die Wasserburg war damals komplett von einem Graben umgeben und besaß eine Zugbrücke und ein Torhaus. Ab 1500 wechselte der Besitzer Dornick seinen Namen und nannte sich fortan „von Loen“.
Um 1785 ließ Franz Joachim von Loen anstelle der verfallenen Burg ein Herrenhaus im spätklassizistischen Stil errichten. 1797 musste er das Anwesen aufgrund hoher Verschuldung an Mulert von Oeding verkaufen. 1837 brannte das Obergeschoss ab und wurde in der heutigen Form wieder aufgebaut. 1907 gelangte das Haus Lohn durch Heirat in den Besitz der Familie Geuking, die das Anwesen heute noch bewohnen. 1956 bis 1957 wurde die Anlage umfassend renoviert. Das Haus ist heute noch an drei Seiten von einem Graben umgeben. Es befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
QUELLEN: Informationstafel am Tor, muensterland.de (Haus Lohn), heimatverein-suedlohn.de, ebidat.de (Haus Lohn), Wikipedia (Herrschaft Lohn)
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Burgen Münsterland, Haus Lohn, Schlösser Münsterland
FOTO: Haus Lohn (4.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Lohn | WEBSITE: | - |
TYP: | Herrenhaus, Frühklassizismus | URSPRUNG: | 1357 |
ADRESSE: | Haus Lohn 1, 46354 Südlohn | BAUZEIT: | Um 1785 |
GPS: | 51.944400, 6.873153 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, privat |
Archäologen gehen davon aus, dass Burg Gemen schon im 9./10. Jhdt. als Motte errichtet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1274. Mitte des 13. Jahrhunderts ließ Goswin von Gemen die Burg zu einer Ringburg ausbauen. Ein Bergfried mit 2 m dicken Mauern wurde von einer kreisförmigen Ringmauer eingefasst. Im 14. Jhdt. wurde die Anlage durch eine zweite Außenmauer deutlich vergrößert. 1411 erweiterte Heinrich III. die Burg zu ihrer heutigen Größe. Um 1700 baute Hermann-Otto II. von Limburg-Styrum die Anlage zum Schloss um. Das heutige Erscheinungsbild stammt aus dieser Epoche. 1865 zerstörte ein Brand die Vorburg. Sie wurde 1882 im Stile der Neo-Renaissance wieder aufgebaut. Burg Gemen überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet. 1946 pachtete die Stadt Münster das Schloss an und nutzt es seitdem als Jugendbildungsstätte.
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Burg Gemen, Burgen Münsterland
FOTO: Burg Gemen (9.06.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Gemen | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserburg, Barock | URSPRUNG: | 9./10. Jhdt (Motte) |
ADRESSE: | Schloßplatz 1, 46325 Borken | BAUZEIT: | vor 1274 |
GPS: | 51.862844, 6.866299 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, frei zugänglich |
1425 gab der münstersche Bischof Heinrich II. den Bau einer Burg in der Ortschaft Ramsdorf in Auftrag. 1451 wurde die Burg im Zuge der Münsterschen Stiftsfehde zerstört und danach wieder aufgebaut. Im 16. und 17. Jhdt war die Burg durchgehend verpachtet. Ende des 17. Jhdts waren die Gebäude stark verfallen, nur ein Turm war noch erhalten. 1696 erwarb der Rentmeister Adam Jungblodt die Anlage. Die neuen Besitzer ließen 1732 ein Burghaus an den Turm anbauen. Ab 1878 wurde auf dem Burggelände eine Textilfabrik erbaut. 1928 erwarb die Gemeinde Ramsdorf die Burg. Sie ließ die Fabrik abreißen und ab 1930 die Burg zu einer Stätte für Jugend- und Heimatpflege umbauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an der Südostseite ein Verwaltungsgebäude errichtet, das 2003 durch einen Neubau für eine Bank ersetzt wurde. Der Turm aus dem 15. Jhdt und das Burghaus von 1732 sind erhalten geblieben. Heute befindet sich in den Räumen der Burg ein Museum zur regionalen Geschichte.
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Burg Ramsdorf, Burgen Münsterland, NRW
FOTO: Burg Ramsdorf (16.06.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Ramsdorf | WEBSITE: | - |
TYP: | Niederungsburg, Barock | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Burgpl. 4, 46342 Velen | BAUZEIT: | 1425 |
GPS: | 51.886604, 6.919202 | BESICHTIGUNG: | ja |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Um 1240 werden Hermann I. und dessen Sohn Konrad von Velen als Eigentümer der Burg Velen genannt. Es wird vermutet, dass die Anlage aus einer Motte (Turmburg) entstanden ist. 1372 werden Haupt- und Vorderburg erwähnt. Nachdem das Geschlecht der von Velen Ende des 13. Jhdts ausgestorben war, fiel die Burg an die Herren von Barnsfeld, die sich ab 1311 Herren von Velen nannten. 1371 wurde Burg Velen vom münsterschen Bischof Florenz von Wellinghoven eingenommen und 1372 zum Lehen des Bistums Münster. Der Mitteltrakt der heutigen Anlage stammt aus den Anfängen des 15. Jhdts. In der zweiten Hälfte des 16. Jhdts ließ Hermann VII. von Velen Kapelle und Südflügel errichten.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg 1627 von protestantischen Truppen eingenommen und geplündert. Um 1629 wurde der Kapellenturm gebaut und 1696 durch einen Flügel mit dem Herrenhaus verbunden. 1692 wurde die dreiflügelige Vorburg erbaut. Für das Jahr 1707 wird der Tiergarten erwähnt. Der Nordflügel wurde von 1744 bis 1745 neu gebaut. 1756 fiel die Anlage durch Heirat in den Besitz des Freiherrn Clemens August von Landsberg zu Erwitte. Schloss Velen ist bis heute im Besitz der Familie Landsberg-Velen.
Im 19. Jhdt wurde der Ostflügel der Vorburg abgerissen und die Zufahrt zum Schloss nach Osten verlegt. 1931 brannte das Schloss aus und wurde 1933 bis 1934 äußerlich unverändert wieder aufgebaut. Von 1935 bis 1944 beherbergte das Schloss die Zollschule der Reichsfinanzverwaltung. Im Zweiten Weltkrieg war in den Gebäuden des Schlosses ein Lazarett untergebracht. Nach dem Krieg diente die Anlage eine Zeitlang als Altenheim, ab den 1960er Jahren erneut als Zollschule. Seit 1988 wird Schloss Velen als Tagungs- und Veranstaltungshotel genutzt.
TAGS: Architekturfotografie, Schloss Velen, Burgen und Schlösser, Burgen Münsterland, NRW
FOTO: Schloss Velen (16.06.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Velen | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Klassizismus | URSPRUNG: |
1240 |
ADRESSE: | Schloßpl. 1, 46342 Velen | BAUZEIT: | 16. Jhdt. |
GPS: | 51.893418, 6.983823 | BESICHTIGUNG: | nein, Hotel |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, teilweise offen |
Für das Jahr 758 ist eine germanische Wallburg „sitnia“ dokumentiert. König Pippin der Kleine lagerte in der Wallburg während des Krieges der Franken gegen die Sachsen. Zur Gründung des Bistums Münster im Jahre 805 schenkte Karl der Große die Burg dem heiligen Luidger, dem ersten Bischof zu Münster. Ein Zusammenhang der germanischen Wallburg zur spätmittelalterlichen Anlage konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Das Rittergut ist erst ab der 2. Hälfte des 13. Jhdts dokumentiert. Archäologische Untersuchungen belegten Baumaßnahmen nur ab diesem Zeitraum.
1268 bis 1301 residierte Ritter Diederich als bischöflicher Vasall auf der Burg Sythen. Von 1301 bis 1450 lebte das Geschlecht der von Hagenbecks auf Sythen. Für 1301 werden Hendrikus und Rudophus von Hagenbeck erwähnt. Sythen war zunächst eine Wasserburg. Auf einer der beiden Inseln wurde um 1330 das Kapellengebäude errichtet. Es diente als Hauptburg. Auf der zweiten Insel stand das mächtige Torhaus. Es diente als Vorburg.
Die Hauptburg brannte zweimal ab, einmal Ende des 16. Jhdts, ein zweites Mal im Jahr 1840. Danach wurde nur das Kapellengebäude wieder aufgebaut. 1845 ließ der damalige Eigentümer, die Familie von Westerholt, zwischen Torhaus und Kapellengebäude ein neues Herrenhaus errichten, die Burg wurde zum Schloss. 1965 erwarb der Caritasverband Recklinghausen Schloss Sythen, der seit 1946 in den Gebäuden ein Kindergenesungsheim unterhielt. 1971 ließ der Verband das Herrenhaus von 1845 abreißen. Der Plan, an gleicher Stelle ein Familienerholungsheim zu bauen, wurde allerdings nicht mehr umgesetzt. 1989 erwarb die Stadt Haltern am See die inzwischen verfallene Anlage. Die Stadt und der Förderverein Schloss Sythen konnten Torhaus und Kapellengebäude erhalten und bis 2001 restaurieren. Schloss Sythen kann für private Veranstaltungen gemietet werden. Vereine und Organisationen nutzen das Schloss für ihre Veranstaltungen.
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Schloss Sythen, Schlösser Münsterland, NRW
FOTO: Schloss Sythen (15.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Sythen | WEBSITE: | schloss-sythen.nrw |
TYP: | Wasserschloss, Gotik | URSPRUNG: |
vermutlich 758 |
ADRESSE: |
Stockwieser Damm 25 45721 Haltern am See |
BAUZEIT: | 2. Hälfte 13. Jhdt |
GPS: | 51.769125, 7.229897 | BESICHTIGUNG: | ja, Öffnungszeiten |
ZUSTAND: | teilweise erhalten | PARKANLAGE: | ja, Öffnungszeiten |
Haus Sandfort ist ein Wasserschloss in Olfen. Die Ursprünge reichen bis ins 13. Jhdt zurück. Um 1290 wird die Familie von Mechelen als Besitzer genannt. Zu dieser Zeit war die Anlage vermutlich eine Motte (Turmburg) und mit einem Wall umgeben. Im 15. Jhdt entstand das Brauhaus mit zwei Rundtürmen, die heute ältesten Gebäude der Vorburg, sowie der Nordostflügel der Burg.
1599 fiel das Erbe Sandfort an Joachim von Frydag, der das Schloss in seiner heutigen Form umbauen ließ. Der Westflügel ist auf 1695 datiert. Unklar ist, ob das Gebäude in dem Jahr errichtet oder renoviert wurde. Durch Heirat gelangte das Schloss 1719 in den Besitz der Familie von Bodelschwingh. Die markante Turmhaube weist das Jahr 1735 aus. Die Brücke und die Torpfeiler stammen ebenfalls aus dem 18. Jhdt. 1748 wurden Teile des Schlosses renoviert. 1834 wurden die beiden Wirtschaftsgebäude auf der Vorburg gebaut. 1840-1841 wurde der Turm abgerissen und neu aufgebaut. 1859 wurde die Hausbrücke erneuert.
1861 ging Haus Sandfort durch Heirat an den Grafen Wilhelm von Wedel, der 1877/78 Kammerdiener bei Kaiserin Augusta war. Graf Wedel kaufte Ländereien hinzu und baute die Gärten aus. 1912 wurde die Landstraße verlegt, die fortan Haus und Garten trennte. Der Bau des Dortmund-Ems Kanals Mitte der Dreißiger Jahre zerschnitt den Garten und die Allee nach Olfen in zwei Teile. 1945 wurde der Nordostflügel bei einem Bombenangriff zerstört, er wurde bis 1948 wieder aufgebaut. Ab 1967 war Friedrich Graf vom Hagen-Plettenberg, Adoptivsohn der Gräfin Rena, Besitzer von Haus Sandfort. Unter seiner Leitung wurde das Schloss umfassend restauriert. Haus Sandfort ist bis heute Privatbesitz der Familie vom Hagen-Plettenberg und kann nur von außen besichtigt werden.
QUELLEN: lwl.org (Haus Sandfort), heimatverein-olfen.de, EBIDAT (Haus Sandfort), Wikipedia (Haus Sandfort)
TAGS: Haus Sandfort, Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Schlösser Münsterland
FOTO: Haus Sandfort (15.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Sandfort | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Barock/Klassizismus | URSPRUNG: |
um 1300 |
ADRESSE: | Schloß Sandfort 1, 59399 Olfen | BAUZEIT: | 15. Jhdt |
GPS: | 51.693726, 7.416590 | BESICHTIGUNG: | nein. privat |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Im 12. Jahrhundert errichteten die Ritter von Lüdinghausen einen Wohnturm. Im 13. Jahrhundert wurden die Burgen Lüdinghausen, Wolfsberg und Vischering vom
Fürstbischof von Münster erobert. Von 1569 bis 1573 wurde Burg Lüdinghausen vom Domkapitel zu einem Schloss im Stil der Renaissance auf den Mauern der alten Burg neu aufgebaut. Während des
Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss zu einer Festungsburg ausgebaut. 1829 gelangte die Burg in Privatbesitz und der Bergfried wurde abgebrochen. Von 1869 bis 1872 war auf der Burg eine
Landschaftsschule untergebracht. 1879 erwarb die Stadt Lüdinghausen das Schloss und sanierte den Westflügel. 2000 wurde die Burg umfassend restauriert und modernisiert. Heute befindet sich
ein soziokulturelles Zentrum in der Burg. Das Gebäude kann für Tagungen und Veranstaltungen gemietet werden.
QUELLEN: burg-luedinghausen.de, Wikipedia
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Burg Lüdinghausen, NRW, Schlösser Münsterland, Burgen Münsterland
FOTO: Burg Lüdinghausen (31.10.2020, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Lüdinghausen | WEBSITE: | burg-luedinghausen.de |
TYP: | Wasserburg, Renaissance | URSPRUNG: | 12. Jhdt (Wohnturm) |
ADRESSE: | Amthaus 14, 59348 Lüdinghausen | BAUZEIT: | 1569-1573 |
GPS: | 51.771669, 7.439925 | BESICHTIGUNG: | ja, Führungen |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, frei zugänglich |
Burg Vischering in Lüdinghausen im Münsterland wurde kurz vor 1271 als sogenannte Zwingburg errichtet, um die Rechte des Bischofs gegen die Lüdinghauser Bürger zu sichern. Zur Verteidigung stellte der Bischof drei Burgmannen, einen Kaplan, einen Pförtner und drei Wächter ab. Die Burg hatte in der ursprünglichen Form außen keine Fenster, sondern Schießscharten, besaß aber ab Mitte des 14. Jhdt. eine Vorburg.
1521 zerstörte ein Feuer die Burg fast vollständig. Die Burg wurde in den folgenden Jahrzehnten bis 1580 im Stile der Renaissance neu aufgebaut. 1617 kam die sogenannte Auslucht hinzu, ein Ausbau, der in den Hausteich ragt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1634 für ein paar Monate von hessischem Militär besetzt. Die Burg überstand die Jahrhunderte nahezu unverändert. Nur 1720 wurde ein zweiflügeliges Wirtschaftsgebäude angefügt.
Im 2. Weltkrieg kam es 1944 zu erheblichen Schäden durch eine Luftmine. Speicher und Getreidemühle wurden vollständig zerstört, Brücke und Zugbrückentor zur Hauptburg schwer beschädigt. Die
Kriegsschäden wurden von 1948 bis 1952 weitgehend beseitigt. Die Instandhaltungsarbeiten zogen sich aber noch bis 1963. Seit den 1970er Jahren beherbergt die Burg das
Münsterlandmuseum.
QUELLEN: burg-vischering.de, Wikipedia
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Burg Vischering, NRW, Schlösser Münsterland, Burgen Münsterland
FOTO: Burg Vischering (31.10.2020, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Vischering | WEBSITE: | burg-vischering.de |
TYP: | Wasserburg, Renaissance | URSPRUNG: | vor 1271 |
ADRESSE: | Berenbrock 1, 59348 Lüdinghausen | BAUZEIT: | 1521-1580 |
GPS: | 51.776294, 7.443081 | BESICHTIGUNG: | ja |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Ein Hof "Kakaresbeki" wird bereits Mitte des 10. Jhdts. erstmals erwähnt. Die Familie von Kakaresbeki waren Ministeriale des Klosters Werden an der Ruhr. 1188 wird das Gut im Güterverzeichnis der Grafen von Dale aufgeführt. Um 1120 wurde nördlich der heutigen Burg eine Motte errichtet. 1316 gelangte Graf Otto von Tecklenburg durch Heirat in den Besitz des Hofs. 1322 verkaufte von Tecklenburg den Hof an Bernhard von Wulfheim, Droste zu Vischering. Sein Sohn Albert ließ 1341 an Stelle des Hofs eine Burg errichten. Kakesbeck wird 1341 als "castrum" erwähnt. 1384 werden Gräben und eine Vorburg erwähnt. 1520 wurde Ritter Lambert, Burgherr von Kakesbeck, von Gottfried von Harmen zu Horne (genannt Goddert) bekämpft. Es ging um einen Streit um Besitzrechte. Goddert überfiel Ritter Lambert bei der Burg Kakesbeck und ließ ihm ein eisernes Halsband mit innenliegenden Dornen anlegen, um ihn zum Einlenken zu bewegen. Der Ritter musste bis nach Münster reiten, um sich von einem Waffenschmied vom Halsband befreien zu lassen. Das Halsband ist heute Teil der Ausstellung auf der Burg Vischering in Lüdinghausen.
1542 wurde die Burg Kakesbeck um ein Brauhaus, die Kortegarre (Wachthaus) und ein Speicherhaus erweitert. Das Herrenhaus wurde ab 1601 auf den alten Fundamenten umgebaut und erweitert. Durch Heirat gelangte die Familie Recke zu Reck 1684 in den Besitz der Burg. 1738 erwarben die Drosten zu Vischering das Anwesen mitsamt der ihr hörigen Höfe. Anfang des 19. Jhdt. wurde das Obergeschoss des Herrenhauses bei einem Brand zerstört. In den Folgejahren wurde das Herrenhaus wieder aufgebaut. Die ehemalige Burgkapelle aus dem Jahr 1488 wurde 1868 abgerissen.
1950 wurden die Ländereien von Kakesbeck auf 14 Häfe aufgeteilt. Die Burg ging an den Verwalter von Burg Vischering. 1971 erwarben die Eheleute Grewing die Burg Kakesbeck. Bei Ausgrabungen wurden Teile der alten Ringmauer und der Wehrmauer aus dem 13. Jhdt. gefunden. Pfahlgründungen an der Schildmauer konnten auf die Zeit um das Jahr 830 datiert werden. Grewing ließ die alten Teile der Burg auf den gefundenen Fundamenten mit historischer Bausubstanz neu aufbauen. Das historische Fachwerkhaus wurde aus Lippstadt hierher versetzt. 1988 wurde auf den Grundmauern der alten Burgkapelle ein ökumenischer Andachtsraum erbaut. 2016 überführten die Eigentümer die Burg in eine Stiftung. Burg Kakesbeck soll zukünftig für Besucher geöffnet werden.
QUELLEN: ebidat.de, lhmarketing.de, Wikipedia (Burg Kakesbeck)
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Schlösser Münsterland, Burg Kakesbeck, Burgen Münsterland
FOTO: Burg Kakesbeck (12.06.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Kakesbeck | WEBSITE: | |
TYP: | Wasserburg, Romanik/Spätgotik/Barock | URSPRUNG: | um 890 |
ADRESSE: | Bechtrup 63, 59348 Lüdinghausen | BAUZEIT: | 1341 |
GPS: | 51.812070, 7.451557 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Im Mittelalter wurde das Rittergut Senden unter dem Namen Benekamp erwähnt. 1384 gelangte es in den Besitz der Herren von Droste zu Kakesbeck. Unter der Herrschaft von Ludeke Droste (1405-1466) wurde eine Wasserburg gebaut. Sein Sohn Sander II. Droste zu Senden errichtete in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts das Herrenhaus in seiner heutigen Form. Der für das Münsterland typische Dreistaffelgiebel gilt als das älteste erhaltene Baudenkmal seiner Art.
Seit 1566 tobte der Freiheitskampf der niederländischen Stände gegen die spanische Herrschaft. Der Befreiungskrieg griff ab 1587 auch auf das benachbarte Westfalen über. Schloss Senden wurde durch spanische Truppen erobert und schwer beschädigt. Im siebenjährigen Krieg wurde Senden von den Franzosen 1759 angegriffen und erobert. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Anlage mehrfach aus- und umgebaut. 1899 fiel der hintere Teil des Schlosses einem Brand zum Opfer. Die eingestürzten Teile wurden mit Backsteinen wieder aufgebaut und blieben unverputzt.
1958 verkaufte die Familie von Droste zu Senden das Schloss an einen Privatmann. Das Gebäude stand zuletzt größtenteils leer. 2015 wurde der 'Schloss Senden e. V.' gegründet. Der Verein kaufte das Schloss auf und sicherte die Bausubstanz. Seit 2018 wird Schloss Senden mit Fördermitteln der Bezirksregierung Münster, der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz und der Gemeinde Senden saniert und restauriert.
QUELLEN: baukunst-nrw.de, ebidat.de, lwl.org, Wikipedia
TAGS: Schlösser Münsterland, Architekturfotografie, NRW, Schloss Senden, Burgen und Schlösser
FOTO: Schloss Senden (16.07.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Senden | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Barock | URSPRUNG: | vor 1350 |
ADRESSE: | Holtrup 3, 48308 Senden | BAUZEIT: | 2. Hälfte 15. Jhdt (heutiges Schloss) |
GPS: | 51.850696, 7.4746732 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, ganzjährig |
Schloss Nordkirchen ist ein Barockschloss in Nordkirchen im Münsterland. Aufgrund seiner imposanten Gebäude und weitläufigen Gartenanlagen wird es auch das "Westfälische Versailles" genannt. Die Anfänge des Schlosses gehen auf eine Wasserburg zurück, die von Johann III. von Morrien 1398 erbaut wurde. Die Familie Morrien gewann im 15. Jahrhundert an Ansehen und Macht im Fürstbistum Münster. Ab 1528 wurde der Familienbesitz als Schloss neu gebaut und erweitert. Für das Verteidigungssystem mit weitläufigen Wällen und Wassergräben musste das Dorf mitsamt Dorfkirche rund 500 m Richtung Norden verlegt werden. 1561 wurde das Gut aus der Erbpacht des Werdener Klosters ausgelöst und war fortan freies Eigentum der Familie. Der Dreißigjährige Krieg wurde ohne Schäden überstanden.
1694 kaufte der Fürstbischof von Münster, Friedrich Christian von Plettenberg-Lenhausen das Anwesen, sowie weitere Ländereien der Umgebung. Er ließ das Schloss abreißen und an gleicher Stelle ein Schloss im Stil des französischen Barock-Klassizismus errichten. Die Bauarbeiten begannen 1703 und wurden von seinem Sohn Ferdinand von Plettenberg fortgeführt. Mit Fertigstellung des großzügigen Schlossgartens wurden die Bauarbeiten 1734 abgeschlossen.
Im Laufe der nächsten zwei Jahrhunderte wurde das Schloss mehrfach weiter ausgebaut. Es überstand beide Weltkriege weitgehend unbeschadet. 1958 kaufte das Land NRW das mittlerweile
einsturzgefährdete Schloss. Die aufwendigen Instandhaltungs- und Restaurationsmaßnahmen zogen sich bis Anfang der 1990er Jahre. Seit 1950 befindet sich die Hochschule für Finanzen
Nordrhein-Westfalen im Schloss. Diese vermittelt auch Führungen durch das Schloss.
QUELLEN: schloss.nordkirchen.net, Wikipedia
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Schloss Nordkirchen, NRW, Schlösser Münsterland
FOTO: Schloss Nordkirchen (24.05.2020, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Nordkirchen | WEBSITE: | schloss.nordkirchen.net |
TYP: | Wasserschloss, Barock | URSPRUNG: | 1398 (Wasserburg) |
ADRESSE: | Schloß 1, 59394 Nordkirchen | BAUZEIT: | 1703-1734 |
GPS: | 51.731788, 7.534200 | BESICHTIGUNG: | nur geführte Gruppen |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, ganzjährig |
Burg Davensberg wurde vermutlich um 1250 von den Herren von Meinhövel errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung als „castrum“ stammt aus dem Jahr 1263. 1316 wird eine Kemenate erwähnt (ein mit einem Kamin ausgestattetes Wohngemach). Nach Aussterben des männlichen Stamms der Meinhövel fiel die Burg um 1360 an die Edelherren von Büren, einem mächtigen Adelsgeschlecht aus dem Hochstift Paderborn.
Von ca. 1500 bis 1530 wurde die Burganlage von der Familie von Büren ausgebaut. Der bis heute erhaltene Rundturm stammt aus dieser Zeit, ebenso das 1855 abgerissene Torhaus und die 1510 eingeweihte Kapelle. 1531 wurde Burg Davensberg an Kaiser Karl V. als Reichslehen übertragen. 1596 starb das Geschlecht der von Büren aus und die Burg gelangte zu je einer Hälfte in den Besitz von Wolf von Füchteln und den Herren von Morrien auf Nordkirchen.
Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Lüneburgische Truppen 1634 die Burg und setzten sie in Brand. 1736 ging die Burg dann ganz an die Familie von Morrien. In der zweiten Hälfte des 18. Jhdts verfiel die Burg. 1790 wurde sie als "wüstes Erbe" bezeichnet, allein ein Bauhaus war zu dieser Zeit noch bewohnbar.
Nur der Rundturm aus Backstein sowie einige Fundamentreste sind von der ehemaligen Burganlage erhalten. Der 1971 restaurierte Turm beherbergt heute ein Heimatmuseum, das in der oberen Etage ein Kaminzimmer, im Erdgeschoss ein Gefängnis und im Untergeschoss ein Verlies zeigt. Seit 2002 dient der Turm der Gemeinde Ascheberg auch als Trauzimmer.
TAGS: Burgturm Davensberg, Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Schlösser Münsterland
FOTO: Burgturm Davensberg (12.06.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burgturm Davensberg | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserburg, Gotik | URSPRUNG: | 1250 |
ADRESSE: | Mühlendamm, 59387 Ascheberg | BAUZEIT: | vor 1500-1530 |
GPS: | 51.820245, 7.592263 | BESICHTIGUNG: | nur geführte Gruppen |
ZUSTAND: | Ruine | PARKANLAGE: | nein |
Eine Burganlage in Westerwinkel wurde erstmals 1225 urkundlich erwähnt. Er wird vermutet, dass es sich um eine Wasserburg mit zwei Gräben und Wällen handelte. Westerwinkel gehörte ab ca. 1000 zur Grafschaft Hövel. Aufgrund seiner strategisch bedeutenden Lage am Rande des Einflussgebiets von Münster vermuten Historiker bereits zu diesem frühen Zeitpunkt eine Wehranlage in Westerwinkel, Belege dafür gibt es aber nicht.
Das heutige Schloss Westerwinkel wurde von 1663 bis 1696 gebaut. Es ist eines der ersten Barockschlösser Westfalens. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Anlage nicht mehr umgebaut. Das heutige Erscheinungsbild ist im Wesentlichen das des 17. Jahrhunderts. Lediglich einer der Gebäudeflügel wurde durch ein Feuer zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Schloss Westerwinkel ist bis heute in Privatbesitz. Im weitläufigen Landschaftspark befindet sich ein Golfplatz. Das Schloss kann besichtigt werden.
QUELLEN: stadt-münster.de, ebidat.de, Wikipedia
TAGS: Architekturfotografie, Schloss Westerwinkel, NRW, Burgen und Schlösser, Schlösser Münsterland
FOTO: Schloss Westerwinkel (16.07.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Westerwinkel | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Barock | URSPRUNG: | vor 1225 (Wasserburg) |
ADRESSE: | Horn-Westerwinkel 1, 59387 Ascheberg | BAUZEIT: | 1663 bis 1668 (heutiges Schloss) |
GPS: | 51.739384, 7.642536 | BESICHTIGUNG: | nur geführte Gruppen |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, ganzjährig |
Haus Bisping in Drensteinfurt war ein sog. Tafelgut. Es versorgte ‚die Tafel‘ des Bischofs mit Lebensmitteln. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1364. Um 1537 kam das Wasserschloss in den Besitz der Familie von Galen. Christoph Bernhard von Galen, ab 1650 Fürstbischof von Münster, wurde 1606 auf Haus Bisping geboren. Heinrich von Galen, der Bruder des Bischofs, ließ 1651 das Torhaus bauen. Die Toreinfahrt wurde später zugemauert. Der darüberliegende Erker zeigt die Jahreszahl 1681 und die Wappen der Familie von Droste und von Galen. Nach 1700 wurde Haus Bisping von der Familie von Galen aufgegeben. Von dem ehemaligen Wasserschloss sind heute nur noch Teile der Gräfte und das Torhaus erhalten. Haus Bisping befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
QUELLEN: Infoschild am Haus Bisping, muensterland.de (Haus Bisping), Wikipedia (Haus Bisping)
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Haus Bisping, Schlösser Münsterland
FOTO: Haus Bisping (4.08.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Bisping | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Barock | URSPRUNG: | 1364 |
ADRESSE: | Altendorf 25, 48317 Drensteinfurt | BAUZEIT: | 1651 (Torhaus) |
GPS: | 51.841818, 7.668606 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | teilweise erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Die erste urkundliche Erwähnung von Oberwerries in Hamm stammt aus dem Jahr 1284. Ritter Engelbert von Herbern erhielt das Haus Oberwerries und die Mühlen als Lehen von Graf Dietrich von Limburg. Die wehrhafte Burg diente der Grenzsicherung zwischen dem Hochstift Münster nördlich der Lippe und der Grafschaft Mark südlich der Lippe. Über die ursprüngliche Burganlage ist nichts bekannt. 1464 erwarb Gerd von Beverförde und Wermelsloh Oberwerries mitsamt der zugehörigen Güter. 1516 wurde eine Kapelle eingeweiht. Mauerbögen im heutigen Torhaus stammen vermutlich noch von dieser Kapelle. Sie gelten als die ältesten Bauteile der Burg. Alle anderen Gebäude stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Das Torhaus wurde 1667 erbaut. 1685 bis 1692 wurde das Herrenhaus als doppelflügeliges Barockschloss neu gebaut. Um 1730 bis 1735 entstand der Marstall mit Hundezwinger. 1768 erbte Friedrich Clemens von Elverfeldt das Schloss. 1785 verlegte er seinen Wohnsitz auf seine neu erworbene Loburg in Ostbevern. Schloss Oberwerries stand fortan leer und verfiel über die nächsten zwei Jahrhunderte. 1942 verkaufte Freiherr Carl Maximilian Joseph von Elverfeldt genannt von Beverfoerde zu Werries das Schloss an die Zeche Sachsen in Hamm, die noch im selben Jahr das Anwesen an die Stadt Hamm weiterveräußerte. Die Stadt führte ab 1952 eine Bausicherung durch und ließ das Schloss von 1972 bis 1975 grundlegend restaurieren. Schloss Oberwerries dient heute als Bildungs- und Veranstaltungsort der Stadt Hamm.
QUELLEN: Infotafel am Schloss, hamm.de, Ebidat.de (Schloss Oberwerries), Wikipedia (Schloss Oberwerries)
TAGS: Architekturfotografie, Schloss Oberwerries, NRW, Burgen und Schlösser, Schlösser Münsterland
FOTO: Schloss Oberwerries (4.08.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Oberwerries | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Barock | URSPRUNG: | 1284 |
ADRESSE: | Zum Schloss Oberwerries 1, 59073 Hamm | BAUZEIT: | Ende 17. Jhdt |
GPS: | 51.703634, 7.888421 | BESICHTIGUNG: | ja, Öffnungszeiten |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, offen |
Die Burg Varenholte („vor dem Holz“, später Vornholz) soll um 1300 von Heinrich Vincke de Ostenfelde erbaut worden sein. Der Sitz der Ritter von Ostenfelde, die seit 1172 erwähnt werden, befand sich an anderer Stelle. 1655 wurde die Burg durch ein Feuer zerstört. Der Eigentümer verkaufte die Ruine an Dietrich Hermann von Nagel, den Oberkommandierenden der Münsterischen Truppen. Von Nagel ließ die Burg abreißen und an derselben Stelle ein barockes Schloss in der heutigen Form bauen. Das Herrenhaus stammt aus dieser Bauepoche, es wurde von 1666 bis 1685 errichtet. Die niedrigeren Seitenflügel mit Ecktürmen wurden später angebaut. Ende des 17. Jhdts wurde im Nordflügel eine Kapelle errichtet. 1841 wurde das Hauptgebäude umgebaut und modernisiert.
Schloss Vornholz ist ein Wasserschloss auf zwei Inseln. Das Hauptgebäude steht auf der durch einen Doppelgraben und Wall geschützten Hausinsel. Auf der zweiten Insel befindet sich die Vorburg mit den Wirtschaftsgebäuden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schloss Vornholz in der Reiterszene bekannt. Der Burgherr Clemens Freiherr von Nagel-Doornick organisierte große Reitturniere mit internationaler Beteiligung auf Schloss Vornholz. Das Schloss ist heute in Privatbesitz der Familie Nagel-Doornick und kann nicht besichtigt werden.
QUELLEN: muensterland.de (Schloss Vornholz), EBIDAT (Schloss Vornholz), Wikipedia (Schloss Vornholz)
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Burgen Münsterland, Schloss Vornholz, Schlösser Münsterland
FOTO: Schloss Vornholz (17.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Vornholz | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Frühbarock | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Steinpatt 13, 59320 Ennigerloh | BAUZEIT: | um 1300 |
GPS: | 51.868519, 8.085267 | BESICHTIGUNG: | privat, nur nach Absprache |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | privat |
Das Schloss Haus Assen liegt in Lippborg am südlichen Rande des Münsterlandes in der Mitte Westfalens. Der zugehörige Amtshof Honsel an der Lippefurt wurde im Jahr 1023 in einer Kaiserurkunde Heinrichs II. als Schenkung an den Bischof von Paderborn erwähnt. Beide Häuser lagen auf dem Königsweg (auch Friesenweg) von Soest über Honsel / Assen, Höxberg, Beckum, Warendorf, Osnabrück, Bremen, Hamburg, Schleswig / Lübeck und damit strategisch und logistisch günstig. Vermutlich war Assen ursprünglich eine befestigte Motte, die als Vorrats- und Fluchtburg diente.
1358 wurde der Hof Honsel neu belehnt zugunsten der Familie Oldendorpe, Verwalter auf der Burg Hovestadt. Sie errichteten zwischen 1358 und 1376 Haus Assen als Festes Haus: ein westfälisches Bauernhaus mit Längsdiele, einem Bergfried (Wehrturm) auf der südlich vorgelagerten Vorburg und einem Wassergraben. Der Bergfried wurde später in die Neubauten von 1455 und 1564 mit einbezogen. Der untere Teil des heutigen südlichen Rundturms stammt aus dieser Bauzeit im 14. Jhdt.
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Assen ist aus dem Jahr 1376. Wenemar von Oldendorpe erklärt Haus Assen als sog. Offenhaus für das Oberstift Münster, sodass der Fürstbischof von Münster es als Landesherr im Kriegsfall nutzen konnte. Die Burg Assen liegt nördlich der Lippe, die seit Mitte des 13. Jhdts die südliche Grenze des Oberstifts Münster bildete.
1455 wurde das Anwesen geteilt. Röttger von Kettler erhielt das nördliche Haus Alt-Assen und sein Bruder Goswin die südliche Steinburg Neu-Assen mit dem noch heute erhaltenen wehrfähigen Rundturm. 1564 wurde diese Burg durch den Baumeister Laurenz von Brachum zum heutigen Lippe-Renaissance-Schloss um- und neu gebaut. Durch Heirat wurden 1598 beide Häuser wieder vereint. Diese Linie starb später aus.
1653 kaufte der münstersche Bischof Christoph Bernhard, genannt „Kanonen-Bernd“, mithilfe seines Bruders Heinrich von Galen das Schloss von den Familien von Ketteler, um damit die Südgrenze des Münsterlandes gegenüber den evangelischen Städten und Mächten in Hamm, Soest und Lippstadt zu sichern. Sie blieb über zehn Generationen bis Ende des 20. Jhdts im Besitz der Familie von Galen.
1997 übergab Christoph Bernhard von Galen das Schloss der Ordensgemeinschaft Servi Jesu et Mariae, um ein weiteres geistiges Zentrum in Westfalen zu gründen. Haus Assen dient heute als Ort der geistigen Begegnung für Jugend und Familien. In der neugotischen Kapelle finden regelmäßig öffentliche Gottesdienste statt. Öffentliche Führungen oder Sonderaktionen, wie z. B. der Schlösser- und Burgentag Münsterland, laden zu einem Besuch auch der Innenräume ein.
QUELLEN: Haus Assen (SJM), Förderverein Haus Assen, Hans-Claus Poeschl: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht (1968), westfaelische-geschichte (Haus Assen), Wikipedia (Oberstift Münster)
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Haus Assen, Burgen Münsterland, Schlösser Münsterland
FOTO: Haus Assen (18.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Assen | WEBSITE: | haus-assen.de |
TYP: | Wasserschloss, Lippe-Renaissance | URSPRUNG: | 11. Jhdt (Mitte) |
ADRESSE: | Assenweg 1, 59510 Lippetal | BAUZEIT: | Zwischen 1358 und 1376 |
GPS: | 51.681219, 8.074196 | BESICHTIGUNG: | privat, Führungen nach Absprache |
ZUSTAND: | weitgehend erhalten | PARKANLAGE: | nicht öffentlich, Zugang nur bis zum Torhaus |
Zur Absicherung der Grenze zum Bistum Münster ließ der Bischof von Köln im 12. Jhdt entlang des südlichen Ufers der Lippe Befestigungen anlegen, eine davon in Hovestadt. Diese Stelle hatte eine strategische Bedeutung. Hier überquerte der Friesenweg die Lippe, eine frühmittelalterliche Fernstraße von Soest über Beckum, Osnabrück, Bremen bis nach Schleswig/Lübeck. 1152 wird Dietrich von Hovestadt urkundlich erwähnt mit Rittersitz in Hovestadt. Im 13. Jhdt ließ der Erzbischof von Köln den Rittersitz zu einer Burganlage ausbauen, die 1276 erstmals urkundlich erwähnt wird. Die Burg wurde 1303 und 1346 zerstört und wieder aufgebaut. 1482 erhält Godert Ketteler die Burg und das Amt Hovestadt als Lehen.
Von 1563 bis 1572 ließ die Familie von Ketteler die Burg von Baumeister Laurenz von Brachum zu einem Schloss im Stil der Lippe-Renaissance grundlegend umbauen. 1710 erwarb Freiherr Friedrich Bernhard Wilhelm von Plettenberg-Lenhausen das Schloss. Er ließ 1733 die heutigen Vorburggebäude errichten. Schloss Hovestadt wird bis heute vom Grafen von Plettenberg bewohnt. Das Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Die Parkanlage ist während der Öffnungszeiten frei zugänglich. Führungen sind auf Anfrage möglich.
QUELLEN: schloss-hovestadt.de/geschichte, Hans-Claus Poeschl: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht (1968), EBIDAT (Schloss Hovestadt), muensterland.de (Schloss Hovestadt), Wikipedia (Schloss Hovestadt)
TAGS: Architekturfotografie, Schloss Hovestadt, Burgen und Schlösser, NRW, Burgen Münsterland, Schlösser Münsterland
FOTO: Schloss Hovestadt (18.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Hovestadt | WEBSITE: | schloss-hovestadt.de |
TYP: | Wasserschloss, Lippe-Renaissance | URSPRUNG: | 1152 |
ADRESSE: | Schloßstraße 1, 59510 Lippetal | BAUZEIT: | 1276 |
GPS: | 51.658323, 8.145578 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | weitgehend erhalten | PARKANLAGE: | öffentlich |
Die erste urkundliche Erwähnung des „Castrum Crassenstein“ stammt aus dem Jahr 1376. In dem Jahre wurde die ursprüngliche Burg von münsterschen Bischof Florenz von Wevelinkhoven in einer Fehde gegen den aufständischen Burggrafen Johann II. von Stromberg zerstört. Von Stromberg erhielt 1378 die Burg zurück und baute sie als Wasserburg wieder auf. 1419 erwarb der Freiherr von Wendt die Anlage. 1560 wurde Burg Crassenstein Hauptsitz der Familie von Wendt zu Crassenstein.
Franz III. von Wendt-Crassenstein veranlasste in den 1620ern den Neubau eines Schlosses im Stile der Lippe-Renaissance, der 1636 abgeschlossen wurde. 1710 erbte Franz-Egon II. von Wendt-Holtfeld das Schloss. 1808 verlegte Wendt-Holtfeld seinen Hauptsitz auf Schloss Crassenstein. Er ließ das Schloss von 1840 bis 1845 umfassend renovieren. Die Lippe-Renaissance Fassade wurde in klassizistischem Stil umgestaltet. 1877 fiel Schloss Crassenstein durch Erbschaft an den Grafen Oscar Laurent von Marchant und Ansembourg. 1920 wurde der durch ein Feuer zerstörte Dachstuhl des Schlosses durch ein Masarddach ersetzt.
1999 erwarb Prof. Drews das Schloss, das sich mittlerweile in schlechtem Zustand befand, und ließ es umfassend renovieren. Im Schloss richtete er ein Forschungszentrum für Mechatronik ein. Die Räume des Schlosses wurden für zahlreiche Kunstausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt. Seit dem Tod von Prof. Drews im Jahr 2012 steht Schloss Crassenstein wieder zum Verkauf. Es ist in Privatbesitz und kann nur von außerhalb der Gräften besichtigt werden.
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Schlösser Münsterland, Burgen Münsterland, Schloss Crassenstein
FOTO: Schloss Crassenstein (18.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Crassenstein | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Klassizismus | URSPRUNG: | 1376 |
ADRESSE: | Am Schloss, 59329 Wadersloh | BAUZEIT: | Anfang 17. Jhdt |
GPS: | 51.742998, 8.173583 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | weitgehend erhalten | PARKANLAGE: | ja, privat |
Das Haus Nottbeck in Oelde wird 1366 erstmalig als „gud te Nuttbeke“ urkundlich erwähnt. 1487 erwarb die westfälische Adelsfamilie von Oer die Burg. 1787 war Haus Nottbeck eine Wasserburg mit einer Gräfte um die Hauptburg und einer um die Gesamtanlage. Die Zweiinselanlage besaß eine Wallanlage, Zugbrücke und neben dem Hauptgebäude eine Brennerei, ein Brauhaus und diverse andere Wirtschaftsgebäude. 1805 wurde das heutige Herrenhaus im Stile des Klassizismus umgebaut. 1847 erwarb Friedrich Wilhelm Meer zu Eissen das Haus. Nach dem Tod der letzten Besitzerin der Familie von Eissen im Jahr 1987 fiel das Rittergut an den Kreis Warendorf mit der Auflage Haus Nottbeck für Kultur- und Heimatpflege zu nutzen. Der Kreis restaurierte mit Landesmitteln das verfallene Anwesen und eröffnete 2001 im ehemaligen Herrenhaus ein Museum für Literatur. In der renovierten Scheune und im Seitenflügel zog 2004 eine Musik- und Theaterwerkstatt ein. Haus Nottbeck steht der Öffentlichkeit für Besichtigungen zur Verfügung.
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, NRW, Haus Nottbeck, Burgen Münsterland, Schlösser Münsterland
FOTO: Haus Nottbek (17.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Nottbeck | WEBSITE: | kulturgut-nottbeck.de |
TYP: | Wasserburg, Renaissance/Barock | URSPRUNG: | 1366 |
ADRESSE: | Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde | BAUZEIT: | 14. Jhdt |
GPS: | 51.820834, 8.229769 | BESICHTIGUNG: | ja, Öffnungszeiten |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, Öffnungszeiten |
Anfang des 11. Jahrhunderts befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burg der Edelherren von Ahaus, wahrscheinlich in der Form einer Motte, die 1177 zerstört wurde. Der Nachfolgebau war vermutlich eine steinerne Ringmauerburg mit rundlichem Grundriss. Für das Jahr 1394 ist eine Kernburg mit Wohnhaus, einer Vorburg, einem Brauhaus und eine von Ahaus unabhängige Burgfreiheit dokumentiert. 1406 gelangte das Fürstbistum Münster in den Besitz der Anlage. Die verfallene Burg wurde Anfang des 15. Jahrhunderts wiederhergestellt und bis Mitte des 15. Jahrhunderts zu einer Landesburg ausgebaut.
Im Auftrag des Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg wurde die Burg 1688 abgerissen und an ihrer Stelle ein barockes Wasserschloss errichtet. Die Bauarbeiten waren 1695 abgeschlossen. Der Schlosspark wurde 1718 fertiggestellt. Im Siebenjährigen Krieg wurde das Schloss stark beschädigt. Im Zuge des Wiederaufbaus fügte der Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun 1765–1767 einen Mittelrisalit mit großer Freitreppe in die Gartenfront ein. 1803 erwarben die Fürsten Salm-Salm und Salm-Kyrburg die Anlage und vermieteten sie an den Tabakfabrikanten Oldenkott, der den Nordflügel des Schlosses als Tabakfabrik nutzte.
Das Schloss wurde Ende des Zweiten Weltkriegs bei einem Bombenangriff völlig zerstört, die barocke Ausstattung fiel den Flammen zum Opfer. Nach dem Krieg erwarb der Kreis Ahaus die Anlage und baute sie wieder auf. 1952 zog die Kreisberufsschule Ahaus ins Schloss ein. Heute wird Schloss Ahaus von der Technischen Akademie Ahaus genutzt. Das Schloss kann nur nach Absprache besichtigt werden, der Schlosspark ist frei zugänglich.
TAGS: Architekturfotografie, Schloss Ahaus, Burgen und Schlösser, NRW, Burgen Münsterland
FOTO: Schloss Ahaus (9.06.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Ahaus | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Barock | URSPRUNG: | 11. Jhdt. |
ADRESSE: | Sümmermannpl. 4, 48683 Ahaus | BAUZEIT: | 1688-1690 |
GPS: | 52.075091, 7.009659 | BESICHTIGUNG: | nein, nur nach Absprache |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, frei zugänglich |
Haus Loburg ist ein Herrenhaus in der Bauernschaft Sirksfeld bei Coesfeld. Die Ursprünge gehen auf eine Wallburg vermutlich aus der Zeit von Karl dem Großen zurück. Das Herrenhaus wurde von 1550 bis 1560 von der Adelsfamilie von Graes erbaut. 1912 erwarb Fürst Alfred zu Salm-Salm das Anwesen für seinen Sohn Franz Emanuel Konstantin und dessen Frau Maria Anna von und zu Dalberg. Im Zweiten Weltkrieg wurde Haus Loburg als Krankenhaus genutzt. Gegen Ende des Krieges wurde das Herrenhaus bei einem Luftangriff völlig zerstört und in den Jahren 1946 bis 1949 als Backsteinhaus mit Staffelgiebel im Stil der Renaissance wieder aufgebaut. Haus Loburg wird bis heute von der Familie Salm-Salm bewohnt. Seit 2012 bietet ein Hofladen regionale landwirtschaftliche Produkte an. Haus Loburg wird bei wenigen Veranstaltungen im Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
QUELLEN: hofladen-loburg.de, Wikipedia (Haus Loburg)
TAGS: Haus Loburg, Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Schlösser Münsterland, NRW
FOTO: Haus Loburg (16.06.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Loburg | WEBSITE: | hofladen-loburg.de |
TYP: | Herrenhaus, Renaissance/Barock | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Sirksfeld 1, 48653 Coesfeld | BAUZEIT: | 1550-1560 |
GPS: | 51.949054, 7.138810 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Das Stadtschloss Coesfeld wurde von 1664 bis 1666 als Jesuitenkolleg im Zentrum von Coesfeld vom Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen erbaut. 1803 gelangte das Schloss in den Besitz der Familie Salm-Grumbach, später Salm-Horstmar, die das Gebäude eine Zeit lang als Wohnsitz nutzten. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss bei einem Bombenangriff völlig zerstört. Nach dem Wiederaufbau ab 1950 wurde das Schloss vom Orden "Schwestern Unserer Lieben Frau" als Kloster genutzt. Im Volksmund wird das Gebäude daher heute noch "Liebfrauenburg" genannt. Die Tordurchfahrt stammt aus dem Wiederaufbau. 1978 zog der Orden in das neue Kloster "Annenthal" am Gerlever Weg um und die Stadt Coesfeld erwarb das Schloss. Die Stadt ließ die Anlage ab 2010 umfassend sanieren. Das Stadtschloss dient heute als Verwaltungsgebäude und in Teilen der benachbarten Liebfrauenschule.
QUELLEN: Informationstafeln am Schloss
TAGS: Schlösser Münsterland, Stadtschloss Coesfeld, Architekturfotografie, NRW, Burgen und Schlösser
FOTO: Stadtschloss Coesfeld (3.03.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Stadtschloss Coesfeld | WEBSITE: | - |
TYP: | Kloster, Barock | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Bernhard-von-Galen-Straße 10, 48653 Coesfeld | BAUZEIT: | 1664-1666 |
GPS: | 51.944730, 7.1683641 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, ganzjährig |
Schloss Varlar liegt in der Bauernschaft Höven in der Nähe von Coesfeld. Bereits für das 11. Jhdt ist ein Haupthof im Besitz der Edelfrau Reimod dokumentiert. Im 12. Jhdt war der Hof im Besitz der von Cappenbergs, einer einflussreichen Grafenfamilie mit verwandtschaftlichen Beziehungen zum Kaiserhaus. Die Grafen von Cappenberg übereigneten den Großteil ihres Besitzes in Westfalen dem Orden von Premontre. 1122 wurde Stift Varlar gegründet mit den beiden Haupthöfen Varlar und Coesfeld. Weitere Landkäufe im 13. und 14. Jhdt ergänzten den Klosterbesitz des Stifts. 1249 erlangte Varlar das Patronat über die Kirche in Rhede. 1338 folgte die zugehörige Vogtei. Ende des 14. Jhdts verfügte Stift Varlar über insgesamt 85 Höfe, Ende des 18. Jhdts waren es 440 Güter. 1591 und später während des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1643 wurde das Kloster geplündert und teilweise zerstört. 1679 wurde die einschiffige Klosterkirche aus der Zeit um 1030 durch einen Neubau ersetzt. 1684 wurde der Ostflügel der Anlage gebaut. 1707 folgte die Vorburg und 1709 der Nordwestflügel.
In Folge des Zweiten Koalitionskriegs, in dem Napoelon 1800 die Habsburger geschlagen hatte, mussten die linksrheinischen Gebiete an Frankreich abgetreten werden. 1803 wurde in Regensburg der Reichsdeputationshauptschluss beschlossen, das letzte größere Gesetz, das während der Zeit des Heiligen Römischen Reiches verabschiedet wurde. Es regelte die Entschädigung der weltlichen Fürsten für die linksrheinischen Gebiete, die sie an Frankreich verloren hatten. Die Abfindung erfolgte durch Mediatisierung (Enteignung) von kleineren weltlichen Herrschaftsgebieten, sowie durch die Säkularisierung (Einziehung und Nutzung) kirchlicher Besitztümer. Etwa 5 Mio. Menschen erhielten durch das Gesetz neue Landesherren. Stift Varlar war eines dieser Güter. Das Stift wurde aufgehoben und die Klosteranlage mit zugehörigen Ländereien fiel an den Rheingraf zu Salm-Grumbach, später Salm-Horstmar.
Unter dem neuen Eigentümer wurde das Kloster zu einem Schloss umgebaut. Die alten Klostergebäude wurden bis auf den Westtrakt und den Südflügel mit dem Rittersaal abgerissen, 1821 folgte auch die Klosterkirche und ein weiteres Gebäude. Vorburg und Ostfassade wurden 1828 im klassizistischen Stil umgestaltet. 1896 erhielt das Gebäude ein Mansarddach und der Südflügel außenliegende Treppenflügel. 1921 wurde der Rittersaal abgebrochen und neu aufgebaut. Das Schloss steht heute unter Denkmalschutz und ist nach wie vor im Privatbesitz der Familie Salm-Horstmar. Es kann nur von der Zufahrtstrasse aus besichtigt werden.
TAGS: Schlösser Münsterland, Architekturfotografie, NRW, Burgen und Schlösser, Schloss Varlar
FOTO: Schloss Varlar (4.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Varlar | WEBSITE: | - |
TYP: | Kloster, Klassizismus | URSPRUNG: | um 1030 |
ADRESSE: | Varlar 70, 48720 Rosendahl | BAUZEIT: | 1679 |
GPS: | 51.986190, 7.179400 | BESICHTIGUNG: | nein, nur von der Zufahrtstrasse |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, privat |
In der Zeit von 1092 bis 1290 werden die Ritter von Darfeld, Ministerialen des Hochstifts Münster, urkundlich erwähnt, so z. B. im 12. Jhdt Cesarius und Regenmundus de Darvelthe. Wo genau ihr Sitz war, ist nicht überliefert. Es kann daher nur vermutet werden, dass es sich bei ihnen um die Gründer des heutigen Schlosses Darfeld handelt. 1553 kam die Anlage in den Besitz der Adelsfamilie von Vörden. 1612-1616 ließ Ritter Jobst von Vörden ein Schloss an der Stelle der heutigen Anlage errichten. Ursprünglich sollte ein achtflügeliger Rundbau im Barockstil entstehen. Nach Streitigkeiten zwischen Architekt und Auftraggeber wurde aber nur ein zweiflügeliger Bau fertiggestellt.
1651 wurde das Schloss aufgrund von Überschuldung an den Graf Adrian von Flodorf verkauft. Der protestantische Graf stand im Streit mit Christoph Bernhard von Galen, dem Bischof von Münster, in dessen Verlauf sogar ein Bote des Bischofs auf der Schlossbrücke erschossen wurde. Aufgrund der politischen Spannungen und der Weigerung, die Vertragsbedingungen zu erfüllen, verlor Graf von Flodorf das Schloss und es fiel an den Verkäufer zurück. 1659 überließ von Vörden das Schloss dem Bischof. Erst 1674 kam es zu einem Vergleich mit dem Grafen von Flodorf.
1680 erwarb Goswin Droste zu Vischering Schloss Darfeld. 1767 wurde am Südende des Parks ein barockes Gartenhaus errichtet, die Antoinettenburg. 1781 erfolgte der Neubau des Ostflügels zu einem schlichten Herrenhaus. 1866 wurde das Torhaus neu gebaut. 1873 ersetzte ein neoromanisches Gebäude die alte Kapelle. 1899 wurde das Haupthaus bei einem Brand zerstört und von 1902 bis 1904 im Stil der Neorenaissance neu aufgebaut.
Von 1942 bis 1968 wohnte die Familie nicht in Darfeld, sondern im Haus Vorhelm in Ahlen. Das Schloss wurde während dieser Zeit von der Wehrmacht, später von der Besatzungsmacht genutzt und diente als Kinderheim, Waisenhaus und Flüchtlingsunterkunft. Seit 1963 bewohnt die Familie Droste zu Vischering wieder das Schloss. Schloss Darfeld ist nach wie vor in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Die Zufahrt bis zum Torhaus ist öffentlich zugänglich.
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FOTO: Schloss Darfeld (28.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Darfeld | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Frühbarock | URSPRUNG: | 11. Jhdt |
ADRESSE: | Netter 26, 48720 Rosendahl | BAUZEIT: | 1612-1616 |
GPS: | 52.020790, 7.261638 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, privat |
Haus Hameren in Billerbeck wurde um 1325 als Wasserburg von der Familie Hameren gebaut. 1488 erwarb Goswin Bitter von Raesfeld die Burg. Durch Erbteilung im Jahr 1543 wurde die Anlage in zwei Hälften aufgeteilt. Im Westen der Burg ließ Johann von Raesfeld ab 1543 eine eigene Burg Hameren-Schilder errichten. Der östliche ältere Teil der Burg erhielt den Namen Hameren-Raesfeld und gelangte durch Erbschaft an die Familie Pollandt und später an die Familie Schilder. 1755 wurden beide Burghälften wieder vereint. Im 19. Jhdt ging Haus Hameren durch Erbschaft an die Freiherren von Twickel. Ihre Nachkommen sind bis heute Eigentümer der Burg. Der rechteckige Wohnturm (Bergfried) auf der östlichen Insel stammt aus dem Mittelalter, die frei stehende gotische Kapelle aus dem Jahr 1493. Beide Gebäude sind bis heute erhalten. Haus Hameren kann auf Anfrage und zu ausgewählten Veranstaltungen besichtigt werden.
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FOTO: Haus Hameren (16.06.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Hameren | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserburg, Gotik/Renaissance/Barock/Neugotik | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Alstätte 22, 48727 Billerbeck | BAUZEIT: | um 1325 |
GPS: | 51.964353, 7.276746 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Die Kolvenburg in Billerbeck wurde im 13. Jahrhundert von den Rittern von Billerbeck erbaut. Vermutlich befand sich an dem Burgplatz etwas weiter südlich bereits vorher eine Motte
(Turmburg). Die Anlage war lange Jahre unter dem Namen Voetshues oder Burg Overwater bekannt. Ihren heutigen Namen erhielt die Kolvenburg erst im 16. Jahrhundert. Namenspatron war die
Familie Colve, die aber bereits 1349 ausstarb. Die Burg wurde 1456 in der Münsterschen Stiftsfehde zerstört und nicht wieder aufgebaut. Stattdessen wurde an gleicher Stelle ein Haus mit
ummauertem Hof errichtet. Das Haus wurde in mehreren Schritten in den Hof erweitert. In der letzten Ausbaustufe in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde der gesamte Hof überbaut.
Die heutige Form der Burg stammt aus dem Jahr 1596. Die Kolvenburg wurde von 1958 bis 1976 umfassend vom Kreis Coesfeld renoviert. Heute befindet sich in der Burg ein Kulturzentrum. Das
Standesamt Billerbeck nutzt die Kolvenburg für Trauungen.
QUELLEN: kolvenburg.de, Wikipedia
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FOTO: Kolvenburg (16.07.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Kolvenburg | WEBSITE: | kolvenburg.de |
TYP: | Wasserburg, Frührenaissance | URSPRUNG: | 13. Jhdt. (Motte) |
ADRESSE: | An d. Kolvenburg 3, 48727 Billerbeck | BAUZEIT: | 15. Jhdt. (heutige Burg) |
GPS: | 51.973252, 7.288515 | BESICHTIGUNG: | ja, Öffnungszeiten |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, frei zugänglich |
Die Ursprünge von Haus Havixbeck gehen vermutlich auf den Stammsitz der Ritter von Havekesbecke im 12./13. Jhdt. zurück. Der Hof Havixbeck ist urkundlich im Jahr 1369 erwähnt. Bis 1654 wurde dem alten Herrenhaus der heutige westliche Teil angebaut. Um 1670 wurde der massive Torturm errichtet. Im 19. Jhdt. wurde das Schloss mehrfach aus- und umgebaut. Um 1850 wurden Vorburg und Kernburg verbunden, die bis dahin auf separaten Inseln standen und erst durch eine Zugbrücke und ab 1831 durch eine gemauerte Brücke verbunden waren. 1905 wurde die feste Brücke am südlichen Ende der Schlossinsel gebaut. Der Giebel des Herrenhauses erhielt 1931 seine heutige Form. Das Schloss ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.
QUELLEN: Wikipedia
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FOTO: Haus Havixbeck (21.05.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Havixbeck | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Renaissance | URSPRUNG: | 12./13. Jhdt. |
ADRESSE: | Josef-Heydt-Straße 1, 48329 Havixbeck | BAUZEIT: | um 1562 |
GPS: | 51.971423, 7.40936066 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
1211 werden in einer Urkunde des Klosters Werden die Herren von Stave (Stau) erwähnt. Schon im Mittelalter besaß Haus Stapel bei Havixbeck große Stauanlagen für den Betrieb von Fischereianlagen. Im Urkataster sind Reste einer Vorgängerburg westlich des heutigen Schlosses verzeichnet. Es handelte sich vermutlich um eine Motte mit hölzernem Wohnturm. Ende des 15. Jhdts gelangte die Familie Kerckerinck in den Besitz der Anlage, die im Lehen des Klosters Werden stand. Die Familie nannte sich später von Kerckerinck zu Stapel. Der Besitzer wurde in der ersten Hälfte des 18. Jhdts zum Freiherrn ernannt.
1575 wurde das Herrenhaus gebaut. 1607-1608 ließ Manfred Kerckerinck die Türme und Gebäude der Vorburg errichten. Das Torhaus entstand 1719. 1801 gelangte das Schloss durch Heirat in den Besitz von Ernst Konstantin von Droste zu Hülshoff. Das heutige Wasserschloss wurde von 1819 bis 1828 durch den Architekten August Reinking im klassizistischen Stil neu gebaut. Das zweigeschossige Herrenhaus besteht aus drei Flügeln mit höheren Pavillonbauten an den Seiten und in der Mitte. Die Vorburg besteht aus einem Torhaus mit zwei Seitenflügeln, die von Ecktürmen eingerahmt werden. Haus Stapel zählt zu den größten Wasserschlössern Westfalens.
1956 fiel das Schloss durch Heirat an Hermann Josef Freiherr Raitz von Frentz. Dessen Familie ist bis heute Eigentümerin von Haus Stapel. Seit 1967 bewohnen sie einen Neubau in der Nähe des Schlosses. Haus Stapel wird heute privat vermietet. Es kann nicht besichtigt werden. An zwei Wochenenden im Jahr finden im Schloss Konzerte statt.
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FOTO: Haus Stapel (28.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Stapel | WEBSITE: | haus-stapel-konzerte.de |
TYP: | Wasserburg, Barock/Klassizismus | URSPRUNG: | 13. Jhdt (Motte) |
ADRESSE: | Gennerich 18B, 48329 Havixbeck | BAUZEIT: | 1819-1828 |
GPS: | 51.992714, 7.404567 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, privat |
Burg Hülshoff in Havixbeck bei Münster ist eine für das Münsterland typische Wasserburg aus dem 11. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1349. Die Burganlage wurde von 1540 bis 1545 zu einem Renaissanceschloss mit Herrenhaus umgebaut. Burg Hülshoff ist das Geburtshaus der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848). Die weitläufige Parkanlage mit Teehäuschen stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Schloss beherbergt heute das Droste-Museum und kann besichtigt werden.
QUELLEN: burg-huelshoff.de, Wikipedia
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FOTO: Burg Hülshoff (9.05.2021, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Hülshoff | WEBSITE: | burg-huelshoff.de |
TYP: | Wasserburg, Renaissance/Barock | URSPRUNG: | 11. Jhdt |
ADRESSE: | Schonebeck 6, 48329 Havixbeck | BAUZEIT: | 1540-1545 |
GPS: | 51.971514, 7.503798 | BESICHTIGUNG: | ja, Museum |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, öffentlich |
Haus Rüschhaus ist ein Landsitz in Münsters Stadtteil Nienberge. Es wurde von 1745 bis 1748 erbaut. 1825 kaufte der Burgherr der Burg Hülshoff, Freiherr
Clemens-August II. von Droste zu Hülshoff das Anwesen. Seine Tochter, die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, lebte 20 Jahre im Rüschhaus und schrieb hier u. a. ihr bekanntestes Werk
'Die Judenbuche'.
QUELLEN: burg-huelshoff.de, Wikipedia
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FOTO: Haus Rüschhaus Panorama (9.05.2021, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Rüschhaus | WEBSITE: | burg-huelshoff.de |
TYP: | Herrenhaus, Barock | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Am Rüschhaus 81, 48161 Münster | BAUZEIT: | 1745-1748 |
GPS: | 51.985404, 7.551080 | BESICHTIGUNG: | ja, Öffnungszeiten |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, Öffnungszeiten |
Die Residenz der Fürstbischöfe zu Münster befand sich im Mittelalter im Fürstenhof am Domplatz. Ab 1661 befand sich der Sitz der Bischöfe im Fraterhaus zum Springborn am Krummen Timpen. Der Siebenjährige Krieg zog Münster schwer in Mitleidenschaft. Am Ende des Krieges, im Jahr 1764, wurde entschieden, die Befestigungsanlagen zu schleifen. Am Ort der ehemaligen Zitadelle (1661 bis ca. 1700) ließ Fürstbischof Maximilian Friedrich von 1767 bis 1787 ein barockes Residenzschloss bauen. Auf der Rückseite entstand ein Schlossgarten nach französischem Vorbild.
Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 beendete die Rolle Münsters als Hochstift. Das Residenzschloss verlor seine Funktion als Sitz der Fürstbischöfe. Das Schloss wurde in der Folge vom preußischen Zivilgouverneur Freiherr vom Stein und dem Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher bewohnt. Ab 1815 diente das Schloss als Sitz des jeweiligen Oberpräsidenten der Provinz Westfalen.
Zur Zeit des Nationalsozialismus hatte das Staatshochbauamt seinen Sitz im Schloss. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss bei Luftangriffen mehrfach schwer beschädigt. 1945 brannte das Gebäude dann bis auf die Außenmauern ab. Teile der Inneneinrichtung konnten aber gerettet werden.
1947 begann der Wiederaufbau mit dem Ziel der Nutzung durch die Universität, deren Gebäude vollständig zerstört worden waren. 1949 war der Südflügel wiederhergestellt, erste Vorlesungen fanden im selben Jahr statt. 1950 wurde auch der Mittelbau fertiggestellt. 1954 wurde das Schloss dann offiziell Sitz der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. Bis heute nutzt die Universität die Gebäude des Schlosses für das Rektorat, die Verwaltung, die Aula sowie eine Reihe von Hörsälen.
QUELLEN: Wikipedia
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FOTO: Schloss Münster (4.09.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Münster | WEBSITE: | - |
TYP: | Barockschloss, Barock | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Schlossplatz 2, 48149 Münster | BAUZEIT: | 1767-1787 |
GPS: | 51.963593, 7.613160 | BESICHTIGUNG: | ja, Führungen |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, offen |
Der Erbdrostenhof an der Salzstraße in Münster ist ein barockes Adelspalais. Es wurde von 1753 bis 1757 vom Erbdrosten Adolf Heidenreich Freiherr Droste zu Vischering erbaut. Ein Droste bezeichnet einen Beamten, der als Stellvertreter eines Landesherrn die militärische, richterliche und polizeiliche Verwaltung eines definierten Bezirks übernimmt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Erbdrostenhof zerstört und von 1953 bis 1970 wiederaufgebaut. Nachdem das Westfälische Amt für Denkmalpflege in das Landeshaus Westfalen-Lippe umgezogen war, beherbergte der Erbdrostenhof bis heute das LWL Museumsamt für Westfalen, die Historische Kommission, die Literaturkommission und die Droste-Forschungsstelle. 2012 wurde die Fassade umfassend saniert.
QUELLEN: Wikipedia
TAGS: Architekturfotografie, Erbdrostenhof, Burgen und Schlösser, NRW, Burgen Münsterland, Schlösser Münsterland
FOTO: Erbdrostenhof (4.09.2023, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Erbdrostenhof | WEBSITE: | - |
TYP: | Adelspalais, Barock | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Salzstraße 38, 48143 Münster | BAUZEIT: | 1753-1757 |
GPS: | 51.960874, 7.632178 | BESICHTIGUNG: | nein, nur bei Festveranstaltungen |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein |
Harkotten besaß schon im frühen Mittelalte strategische Bedeutung. Der Ort lag am Friesenweg, einer Fernstraße von Soest über Beckum, Warendorf, Osnabrück, Bremen bis nach Schleswig/Lübeck. 1308 ließ Ritter Heinrich II. von Korff, ein Lehnsmann des Bischofs von Münster, an der Grenze zum benachbarten Bistum Osnabrück zwischen zwei Arme der Bever die wehrhafte Burg „Horekotten“ errichten. Nach seinem Tod wurde die Burg 1334 unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Harkotten wurde zu einer der seltenen Doppelschlossanlagen im Münsterland.
1615 erlosch die Erblinie der Familie Korff-Schmiesing und durch Heirat gelangte die Familie Kettler in den Besitz des östlichen Teils der Anlage. Sie ließen von 1754 bis 1767 ihren Teil der Burg abreißen und nach Plänen von Johann Gröninger ein repräsentatives Barockschloss neu bauen. Es ist heute in Privatbesitz und wird von einer Designagentur genutzt. Schloss und Parkanlage sind nicht zugänglich, das Schloss kann nur aus der Ferne besichtigt werden.
Von 1804 bis 1806 ließ auch die Familie von Korff den westlichen Flügel der Anlage abreißen und von Adolph von Vagedes ein Herrenhaus in klassizistischem Stil errichten. 1831 wurde der Park nach englischem Vorbild angelegt, in den 1830ern die Wirtschaftsgebäude gebaut. Die steinerne Brücke zur Auffahrt des Herrenhauses stammt aus dem Jahr 1841. Die Wirtschaftsgebäude auf der Vorburg sind noch aus dem Ende des 17. Jhdts und dem 18. Jhdt. Von der mittelalterlichen Wasserburg des 14. Jhdts sind nur zwei alte Torhäuser und wenige Mauerreste erhalten. Haus Harkotten von Korff ist in Privatbesitz der Familie von Korff. Im Erdgeschoss des Herrenhauses entsteht zurzeit ein Museum. Auf Anfrage werden Führungen angeboten. Das Gelände ist zugänglich. Der ehemalige Wappensaal beherbergt ein Café mit hauseigener Gastronomie.
QUELLEN: harkotten.eu, Hans-Claus Poeschl: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht (1968), sassenberg.de, muensterland.de (Herrenhaus Harkotten), muensterland.de (Schloss Harkotten), EBIDAT (Harkotten), Wikipedia (Schloss Harkotten)
TAGS: Architekturfotografie, Burgen und Schlösser, Schloss Harkotten, NRW, Burgen Münsterland, Schlösser Münsterland
FOTO: Herrenhaus Harkotten von Korff (17.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Harkotten von Kettler | WEBSITE: | - |
TYP: |
Wasserschloss, Barock |
URSPRUNG: | 1308 |
ADRESSE: | Harkotten 1, 48336 Sassenberg | BAUZEIT: |
1754-1767 |
GPS: | 52.061264, 8.032489 | BESICHTIGUNG: | nein, privat/Unternehmen |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | nein, privat/Unternehmen |
NAME: | Haus Harkotten von Korff | WEBSITE: | harkotten.eu |
TYP: |
Herrenhaus, Klassizismus |
URSPRUNG: | 1308 |
ADRESSE: | Harkotten 2, 48336 Sassenberg | BAUZEIT: |
1804-1806 |
GPS: | 52.061387, 8.031811 | BESICHTIGUNG: | privat, nach Vereinbarung |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, offen |
Burg Bentheim liegt auf einer Anhöhe im gleichnamigen Ort Bad Bentheim am nördlichen Rand des Münsterlandes. Sie wurde auf den Resten einer germanischen Fliehburg errichtet. Die Bauzeit ist unbekannt. Die älteste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1050. Graf Otto von Northeim wird 1020 als Eigentümer der Burg genannt. 1116 wurde die Burg von Herzog Lothar von Süpplinburg (der spätere Kaiser Lothar III.) erobert und vollkommen zerstört. Burg Bentheim wurde bald darauf wieder aufgebaut und von Graf Otto von Salm-Rheineck bewohnt. 1146 gelangte der Bischof von Utrecht nach einer bewaffneten Auseinandersetzung in den Besitz der Burganlage, die er bis 1190 als Lehen führte.
Im 14. Jahrhundert gab es häufiger Fehden zwischen der selbstständigen Grafschaft von Bentheim mit den Bistümern Utrecht und Münster. 1489 begannen die Arbeiten am Pulverturm. Das Herrschaftsgebiet der Herren von Bentheim im 16. Jahrhundert reichte von Bentheim über Steinfurt und Tecklenburg bis nach Limburg an der Lenne.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1626 mehrfach besetzt und ausgeraubt. Die Burg erlitt in dieser Zeit große Schäden, Teile der Burg wurden zerstört. Missernten und die Pest im Jahr 1636 und erneut im Jahr 1664 setzten der Grafschaft stark zu. 1752 wurde die Grafschaft an das Kurfürstentum Hannover verpfändet. Im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 wurde die Burg mehrfach von französischen und englischen Truppen erobert. 1795 wurde sie von der französischen Revolutionsarmee eingenommen und stark beschädigt.
Nach den Kriegswirren diente die Burg als Verwaltungszentrum, Gericht und von 1817 bis 1865 als Gefängnis. Unter der Herrschaft von Napoleon gelangte die Anlage, zu diesem Zeitpunkt bereits unbewohnbar, wieder in den Besitz der Grafen von Bentheim. Ab 1848 wurde langsam begonnen, die Burg wieder aufzubauen. Alexis II. zu Bentheim und Steinfurt ließ den mittelalterlichen Palas "Kronenburg" von 1883 bis 1914 zur Residenz im neugotischen Stil ausbauen.
Die Burg wird heute als Museum benutzt. Führungen können am Wochenende gebucht werden. Im Ernst-August-Salon finden Hochzeiten statt.
QUELLEN: burg-bentheim.de, Wikipedia
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FOTO: Burg Bentheim (17.02.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Burg Bentheim | WEBSITE: | burg-bentheim.de |
TYP: | Höhenburg, Romanik/Gotik | URSPRUNG: | 1050 |
ADRESSE: | Schloßstraße 16, 48455 Bad Bentheim | BAUZEIT: | vor 1050 |
GPS: | 52.302707,+7.157134 | BESICHTIGUNG: | ja |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, öffentlich |
Haus Welbergen wird 1282 erstmals urkundlich erwähnt. Die „Herren von Welleberghe“ wohnten 1298 bis 1330 auf dem Gräftenhof. 1330 ging Haus Welbergen an die Familie Blome. 1339 wird der Hof in einer Urkunde Blomenhus genannt. Durch Heirat fiel das Anwesen 1505 an das Adelsgeschlecht Oldenhus (Althaus). Von 1560 bis 1570 ließ Christian von Oldenhus den Hof zu einer Wasserburg im Renaissancestil um- und ausbauen. 1625 bis 1632 wurde die Vorburg errichtet und mit Mauern und Türmen verstärkt, außerhalb der Gräfte wurde eine Mühle gebaut.
1712 ging die Burg an die Familie Buchholtz. Von 1730 bis 1745 wurde die Wasserburg einer grundlegenden Umgestaltung im barocken Baustil unterzogen. Die alten Vorburggebäude wurden abgerissen und durch zwei Wirtschaftsgebäude ersetzt. Die Wehrtürme der Vorburg wurden neu aufgebaut. 1755 wurde die Sandsteinbrücke errichtet, heute die Hauptzufahrt zur Burg. 1838 ging die Burg durch Heirat an die Familie von Druffel. Diese ließen 1840 einen Kornspeicher aus Backstein neben die Mühle bauen.
1929 wurde Haus Welbergen an die niederländischen Bankiers Jordaan-van Heek verkauft. Seit 1959 wird die Anlage von der Bertha Jordaan-van Heek Stiftung verwaltet. Haus Welbergen beherbergt heute ein größeres Archiv. Die Gebäude können für Tagungen gemietet werden. Innenhof und Parkanlage sind ganzjährig öffentlich zugänglich. Führungen durch die Innenräume sind nach Anmeldung möglich.
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FOTO: Haus Welbergen (16.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Haus Welbergen | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserburg, Renaissance | URSPRUNG: | 1282 |
ADRESSE: | Bökerhook 6, 48607 Ochtrup | BAUZEIT: | 1560-1570 |
GPS: | 52.188747, 7.250938 | BESICHTIGUNG: | Führungen nach Anmeldung |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, öffentlich |
1129 wird Rudolf II. von Stenvorde als Burgherr eines Wohnturms auf einem künstlich aufgehäuften Hügel (Motte) in Steinfurt urkundlich erwähnt. Ein weiterer Wehrturm, der mächtige Buddenturm, wurde wenig später errichtet. Die Burganlage mit den beiden Türmen wurde 1164 in einer Fehde mit den Herren von Ascheberg zerstört und mit Unterstützung des Kölner Erzbischofs wieder aufgebaut. Im 13. Jahrhundert wurde der Wohnturm zu einem Rittersall umgebaut, die beiden Türme erhielten eine Wehrmauer. Eine Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden und zwei Burgmannenhäusern ergänzte die Burganlage.
1421 starb das Herrschergeschlecht der Herren von Steinfurt aus. Die Burg fiel an den Grafen von Bentheim, der die Burg nicht als Wohnsitz nutzte, sodass die Burg im 15. Jahrhundert zusehends verfiel. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg wieder bewohnt. Gräfin Walburg von Brederode ließ die Anlage ab 1558 sanieren und zu einem Schloss erweitern.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss mehrfach von den verschiedenen Kriegsparteien erobert und besetzt. Das ging nicht spurlos an der Anlage vorbei. Erste Instandhaltungsarbeiten mussten 1661 durchgeführt werden. Zwischen 1706 und 1715 und zwischen 1723 und 1729 wurde das Schloss dann komplett neu aufgebaut und zu einem barocken Schloss umgebaut. Der Buddenturm und die Ringmauer wurden zwischen 1773 und 1779 abgetragen. Von 1877 bis 1898 wurde Schloss Burgsteinfurt vom Münsteraner Architekten Franz Anton Nordhoff restauriert und modernisiert. Die Verbindungsbrücke stammt aus dieser Zeit.
Das Schloss ist nach wie vor im Besitz der Fürsten zu Bentheim und Steinfurt, die die Anlage als privaten Wohnsitz nutzen. Eine Besichtigung des Schlosses ist nicht möglich.
QUELLEN: Wikipedia
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FOTO: Schloss Burgsteinfurt (17.04.2022, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Burgsteinfurt | WEBSITE: | - |
TYP: | Niederungsburg, Romanik/Rokoko/Klassizismus | URSPRUNG: | 1129 |
ADRESSE: | Burgstraße 16, 48565 Steinfurt | BAUZEIT: | ab 1558 |
GPS: | 52.145717, 7.341833 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, privat |
Der Bispinghof in Nordwalde war einer von zwei sächsischen Haupthöfen, deren Ursprünge bis ins 6. Jhdt zurückreichen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 900. 1180 wurde der Bispinghof Amtshof des Bischofs von Münster. Der hier abgebildete Speicher ist das älteste erhaltene Gebäude, es stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jhdts. Die Anlage bestand aus drei Inseln, die von Gräften umgeben waren.
1623 wurde der Hof im Zuge des Dreißigjährigen Krieges überfallen und niedergebrannt. Nur ein Jahr später wurde das Haupthaus neu errichtet. Es wurde 1905 abgerissen. Das Torhaus mit den vier Ecktürmen stammt aus der Zeit um 1800. Nach der Säkularisierung Anfang des 19. Jhdts ließ der neue Besitzer das Gutshaus abreißen und an dessen Stelle ein Herrenhaus mit einem Aussichtsturm errichten. Das ehemalige Kornhaus aus dem 18. Jhdt wurde 1952 vom evangelischen Diasporawerk zu einer Kirche umgebaut. Das Diasporawerk nutzte die Anlage viele Jahre als Kinderheim.
Seit 2006 besteht der Förderverein Bispinghof. Es werden regelmäßig Veranstaltungen im Bispinghof angeboten. Die Gebäude können für Hochzeiten gebucht werden.
QUELLEN: Infotafel am Gebäude, bispinghof-nordwalde.de, lwl.org, burgen-und-schloesser.net
TAGS: Architekturfotografie, Bispinghof, Burgen und Schlösser, Burgen Münsterland, NRW
FOTO: Bispinghof Nordwalde (22.09.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Bispinghof | WEBSITE: | bispinghof-nordwalde.de |
TYP: | Herrenhaus | URSPRUNG: | 9. Jhdt |
ADRESSE: | Bispingallee 31, 48356 Nordwalde | BAUZEIT: | 1. Hälfte 16. Jhdt |
GPS: | 52.086663, 7.488783 | BESICHTIGUNG: | nein |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, öffentlich |
Die älteste urkundliche Erwähnung von Kloster Bentlage stammt aus dem Jahr 890. „Binutloge“ wird im Heberegister des Klosters Werden an der Ruhr aufgeführt. 1022 wurde die Gertrudenkapelle mit einem kleinem Friedhof errichtet. Die Pfarre konnte sich aber nicht durchsetzen, die Konkurrenz der benachbarten Dionysiuskirche in Rheine war zu groß. 1437 wurde die Kapelle mitsamt Ländereien an das Hochstift Münster übergeben. Der Bischof von Münster übertrug den Besitz dem Orden vom Heiligen Kreuz mit der Erlaubnis ein Kloster zu gründen. Die Klostergründung wurde im März 1437 von Papst Eugen IV. bestätigt. Die Kreuzbrüder aus Köln und Wuppertal erhielten zusätzlich das Recht auf Salzgewinnung und Fischfang in der Ems. Damit war der Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung des Klosters gelegt.
Dennoch waren die ersten Jahre des Klosters durch finanzielle Schwierigkeiten gekennzeichnet. Erst in der zweiten Hälfte des 15. Jhdts konnte der Orden mit dem Bau eines Klostergebäudes beginnen. Das Kloster war als Vierflügelanlage konzipiert. Zuerst wurde von 1463 bis 1466 der Ostflügel gebaut. 1468 bis 1484 wurde eine Saalkirche errichtet, die den Südflügel der Anlage bildete. 1484 folgte die Klosterschule und 1504 der Nordflügel. Der Bau des Westflügels wurde erst 1645 während des Dreißigjährigen Krieges abgeschlossen.
Kloster Bentlage hatte seine Blütezeit Ende des 15. Jhdts. 1490 bis 1500 beherbergte Kloster Bentlage mehr als 50 Mönche. Der Grundbesitz umfasste 21 Landgüter und Höfe. Anfang des 16. Jhdts begann der Niedergang. Anfang des 17. Jhdts (1631) lebten nur noch sieben Chorherren im Kloster. Im Dreißigjährigen Krieg besetzten schwedische Truppen 1647 das Kloster und brannten es bis auf wenige Gebäude nieder. Der Wiederaufbau zog sich bis 1662. In der Folgezeit erholte sich das Kloster langsam. Ende des 17. Jhdts lebten wieder ein Dutzend Kreuzbrüder in Bentlage. Während des 18. Jhdts wurde Kloster Bentlage renoviert und weiter ausgebaut.
1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgelöst und 1806 der Adelsfamilie Looz-Corswarem übergeben, die die Anlage zu einem weltlichen Schloss umbauten. 1828 wurde die Klosterkirche abgerissen, das Schloss wurde zu einer Dreiflügelanlage. Die Gärten wurden neu gestaltet, die markante Doppelallee in Richtung Rheine stammt aus dieser Zeit Anfang des 19. Jhdts.
Seit 1978 ist Schloss Bentlage Eigentum der Stadt Rheine, die den Komplex von 1989 bis 2000 zu einer kulturellen Begegnungsstätte und zu einem Klostermuseum umbaute.
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FOTO: Kloster Bentlage (16.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Kloster Bentlage | WEBSITE: | kloster-bentlage.de |
TYP: | Kloster, Spätgotik | URSPRUNG: | 890 |
ADRESSE: | Bentlager Weg 130, 48432 Rheine | BAUZEIT: | 2. Hälfte 15. Jhdt |
GPS: | 52.302096, 7.429267 | BESICHTIGUNG: | ja |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, öffentlich |
Vermutlich wurde die Surenburg nach 1400 errichtet, nach der Eroberung Bevergerns durch den Bischof von Münster. Aus dieser Zeit gibt es keine historischen Dokumente. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1474 und nennt die Surenburg als Wohnsitz der Herren von Langen. 1612 ging das Herrenhaus durch Heirat an die Herren von Münster. 1786 erwarb der Landedelmann Carl Heinrich Heereman von Zuydtwyck aus Roermond die Surenburg.
Ein Lageplan von 1664 zeigt einen Rundturm, vermutlich aus einer älteren Anlage. Der Nordflügel stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jhdts. Mittelbau und Südtrakt wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jhdts errichtet. 1832 ersetzte eine Rentei (Behörde der landesherrlichen oder kirchlichen Finanzverwaltung) im klassizistischen Stil die Wirtschaftsgebäude der Vorburg. Von 1864 bis 1867 wurde die neogotische Kapelle an der Rückseite des Wasserschlosses gebaut. Zwischen 1868 und 1881 wurde Schloss Surenburg deutlich umgebaut und erhielt das heutige Erscheinungsbild mit dem Staffelgiebel im Renaissancestil, dem neogotischen Treppenturm und der Freitreppe vor dem Portal.
Schloss Surenburg wird noch heute von der Familie Heereman von Zuydtwyck bewohnt. Die Anlage ist privat und kann nicht besichtigt werden.
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FOTO: Schloss Surenburg (16.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Schloss Surenburg | WEBSITE: | - |
TYP: | Wasserschloss, Renaissance | URSPRUNG: | - |
ADRESSE: | Surenburg 1, 48477 Hörstel | BAUZEIT: | nach 1400 |
GPS: | 52.257272, 7.599434 | BESICHTIGUNG: | nein, privat |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, öffentlich |
Das Zisterzienserinnenkloster Gravenhorst wurde 1256 von Ritter Konrad von Brochterbeck und seiner Frau Amalgarde von Budde gegründet. Ihre Tochter Oda wurde erste Äbtissin des Konvents, das aus 10 bis 14 Nonnen aus der Umgebung bestand. Kloster Gravenhorst wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. So wurden 1317 Teile des Klosters durch einen Brand zerstört. Allein von 1618 bis 1623 zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde das Kloster 13-mal überfallen und geplündert. Die heutige Form des Klosters stammt im Wesentlichen aus dem 18. Jhdt. 1764 gründeten die Nonnen in Gravenhorst eine Schule für höhere Töchter.
1803 fiel auch Kloster Gravenhorst der Säkularisierung zum Opfer. Es wurde erst unter weltliche Führung gestellt, 1808 aber endgültig aufgelöst. Die Nonnen mussten 1811 das Kloster verlassen. Eine Maschinenbauanstalt zog in die Gebäude des ehemaligen Klosters ein und konstruierte hier bis 1822 u.a. Dampfmaschinen. Im 19. und 20. Jhdt wechselten die Besitzer mehrfach. Zuletzt nutzte eine Champignonzucht die alte Klosteranlage.
1986 erwarb der Trägerverein Kloster Gravenhorst e.V. die Anlage. Ende der 1990er Jahre übernahm der Kreis Steinfurt die Klostergebäude und sanierte sie zwischen 2000 und 2004. Seit 2004 beherbergt Kloster Gravenhorst ein Kunsthaus mit dem Ziel der kulturellen Bildung. Wechselnde Ausstellungen, Workshops, Konzerte sowie Weiterbildungsprogramme zu Kunst und Geschichte werden vom Kunsthaus angeboten.
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FOTO: Kloster Gravenhorst (16.07.2024, Der Landgraph) © Christian Twehues
NAME: | Kloster Gravenhorst | WEBSITE: | - |
TYP: | Kloster, Gotik/Renaissance/Barock/Klassizismus | URSPRUNG: | 1256 |
ADRESSE: | Klosterstraße 8, 48477 Hörstel | BAUZEIT: | 13. Jhdt |
GPS: | 52.287162, 7.624289 | BESICHTIGUNG: | ja, Öffnungszeiten |
ZUSTAND: | erhalten | PARKANLAGE: | ja, öffentlich |